Verletzungsgefahr: Achillesferse Sprunggelenk
Michael Ballacks Verletzung verheilt nur langsam. Eine medizinische Analyse.
Ein brutaler Tritt auf seinen Fuß beendete Michael Ballacks WM-Hoffnungen. Folge des Fouls: ein gerissenes Innenband und ein teilweiser Riss der Syndesmose im Bereich des rechten Sprunggelenks. Statt Fußball zu spielen, muss Ballack für etwa sechs Wochen einen Gipsverband tragen. Warum so lange?
Das obere Sprunggelenk ist dafür zuständig, den Fuß zu strecken oder zu beugen, es ist also für Gehen und Laufen entscheidend. Es funktioniert wie ein Scharnier. Dessen oberer Teil besteht aus Wadenbein und Schienbein. Sie bilden eine Art Gabel für den unteren Anteil des Gelenks, das Sprungbein mit seiner Gelenkrolle. Bänder stabilisieren das Gelenk.
Verletzungen des Sprunggelenks sind die häufigsten Sportverletzungen überhaupt. Meist ist das äußere Sprunggelenk betroffen, weil der Sportler mit dem Fuß nach innen umknickt. Dabei kann das Außenband überdehnt und verletzt werden. Häufig lässt sich das Gelenk dann mit einer Plastikschiene oder Klebeband stabilisieren, so dass ein Fußballspieler bald wieder auf dem Platz stehen kann.
Ballack hat es härter erwischt. „Verletzungen des Innenbands sind viel unangenehmer, weil sie schlechter zu behandeln sind“, sagt der Chirurg Axel Ekkernkamp, Direktor des Unfallkrankenhauses Berlin. Denkbar ist, dass Kevin-Prince Boatengs wuchtiger Tritt dazu führte, dass die Gabel aus Schienbein und Wadenbein auseinandergedrückt wurde. Dabei könnte die Syndesmose zerrissen sein. Die Syndesmose besteht aus mehrenen Bändern, die Waden- und Schienbein zusammenhalten und so dem Sprunggelenk zusätzliche Festigkeit geben.
Danach könnte das obere Sprunggelenk überstreckt und nach innen verdreht worden sein, was zum Zerreißen des Innenbands führte. Das Innenband, auch Deltaband genannt, verbindet den Schienbeinknöchel mit den Fußwurzelknochen.
„Prinzipiell sind in einem solchen Fall noch weitere Verletzungen möglich“, sagt Uwe-Jens Teßmann, Leiter der Unfallchirurgie am Helios-Klinikum Berlin-Buch. „Es kann zu Knorpelschäden durch die Scherbewegungen im Gelenk kommen.“
Verletzungen im oberen Sprunggelenk etwa durch häufiges Umknicken sind bei Leistungssportlern häufig, berichtet Heino Kienapfel, Orthopäde am Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum in Berlin. Das kann dazu führen, dass die Gelenkflächen nicht mehr richtig aufeinanderpassen, der Knorpel abgerieben wird und die Gelenkflächen abgeschliffen werden. Die Folge ist Arthrose.
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