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Fabian Hambüchen
© dpa

Olympia 2016 in Rio: Abschied von Hambüchen: Mit Freude und Schmerz

Sein Abgang war gelungen, Fabian Hambüchen ist nun eine Legende. Er wird eine große Lücke im Sport hinterlassen.

Sein Abgang hätte für ihn selbst nicht gelungener sein können. Mit der ersehnten Goldmedaille am Reck hat sich Fabian Hambüchen ein traumhaftes Karriereende beschert. Doch sein später Triumph in Rio ist nicht nur eine Stunde der Freude für den olympischen Sport in Deutschland. Denn jetzt wird ihm noch einmal auf besonders schmerzliche Weise begreiflich gemacht, auf wen er da künftig verzichten muss.

Mehr als ein Jahrzehnt lang hat Hambüchen die Deutschen durch die Welt des Turnens geführt. Ehrgeizig und erfolgreich, aber auch unterhaltsam und massentauglich. Ein Jahrhundertturner, so nennt ihn Sportdirektor Wolfgang Willam. Mit seiner Goldmedaille hat er das Turnidol Eberhard Gienger überflügelt, das 1976 Bronze am Reck holte. Nun ist Hambüchen selbst eine Turnlegende. Gut möglich, dass er auf absehbare Zeit die letzte bleiben wird.

Das Land des Turnens wurde zum Fußballland

Das Land, in dem das Turnen erfunden wurde, ist zum Fußballland geworden, selbst während der Olympischen Spiele. Deutsche Stars außerhalb des Fußballs sind rar geworden, und es werden immer weniger. Der Deutsche Olympische Sportbund wird sein Ziel von 41 Medaillen in Rio mit ziemlicher Sicherheit verpassen. Wie soll es erst weitergehen, wenn auch die Brendels, Vogels oder Schöneborns nicht mehr da sind?

Fabian Hambüchen war ein, wenn nicht das Gesicht dieser Sportgeneration. Nachdem die Freude über sein Gold abgeklungen ist, wird er eine große Lücke hinterlassen. Nicht nur im Turnen – im gesamten deutschen Sport.

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