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An Philipp Grubauer lag es nicht, dass Deutschland gegen Kanada praktisch chancenlos war.
© Reuters

Eishockey-WM: 1:2 gegen Kanada - Deutschland im Viertelfinale ausgeschieden

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft wehrt sich im WM-Viertelfinale gegen Titelverteidiger Kanada nach Kräften. Doch die sind am Ende zu ungleich verteilt.

Die Eishockey-Weltmeisterschaft in Köln war für die deutsche Nationalmannschaft am Donnerstag um 22.35 Uhr beendet. Durch ein erstaunlich knappes 1:2 (0:1, 0:1, 1:0) im Viertelfinale gegen Kanada. Die Verlierer erhielten riesigen Applaus, denn das Team von Bundestrainer Marco Sturm hatte vor 16.653 Besuchern in der Kölner Arena gegen den Titelverteidiger alles gegeben und sich Bestnoten im Sachen Einsatz und Kampfgeist verdient. Es reichte am Ende trotzdem nicht, um dem überlegenen Gegner Paroli bieten zu können. Kanada trifft nun am Samstag im Halbfinale auf Russland.

Marco Sturm hatte vor dem Duell mit dem 26-maligen Weltmeister eine kämpferische Ansage gemacht: „Wir dürfen nicht mit dem Viertelfinale zufrieden sein. Wir müssen an mehr denken. Man darf sich nicht verstecken, auch nicht vor einer großen Nation. Unsere Reise ist noch nicht vorbei“, sagte der 38-Jährige. Die Botschaft kam bei den DEB-Spielern an, denn sie gingen die Aufgabe selbstbewusst und mit Leidenschaft an.

Natürlich waren die Kanadier Favorit gegen das Gastgeber-Team mit seinen vier Akteuren aus der National Hockey League (NHL). In den Reihen des Titelverteidigers steht nur ein Profi, der nicht aus der Eliteliga stammt: Verteidiger Chris Lee, der in der russischen KHL in Magnitogorsk aktiv ist und früher einmal bei den Kölner Haien spielte. Mit dabei auch Claude Giroux, Kapitän des Teams Kanada, der während des letzten Streiks in der NHL für die Eisbären stürmte.

Die Kanadier begannen stürmisch und schnürten Sturms Profis sofort ein. Dank beherzter Abwehrarbeit und Paraden des überragenden Torhüters Philipp Grubauer überstanden sie die Anfangsphase aber ohne Gegentreffer. Überhaupt spielten Sturms Profis konzentriert – und sie kamen zu ein paar Konterchancen. Es gab auch kleine spielerische Glanzlichter, die vor allem Leon Draisaitl und Frederik Tiffels setzten. Überhaupt war es respektabel, was sie leisteten. Doch der Gegner spielt in einer anderen Klasse.

Grubauer pariert 48 von 50 Schüssen auf sein Tor

Spätestens im Powerplay wurde der Leistungsunterschied zwischen dem deutschen Team und den Gästen aus dem Mutterland sichtbar – technisch, läuferisch, taktisch – und im Forechecking. So schlugen die Kanadier zu, nachdem sich Patrick Reimer eine Strafe wegen Haltens eingehandelt hatte. Das 1:0 markierte Mark Scheifele, der den Puck aus kurzer Distanz unter die Latte drosch.

Dass die Deutschen die Partie im Mitteldrittel lange Zeit offenhielten, war nur durch eine enorme Energieleistung möglich, denn Kanada machte zunehmend ernst. Grubauer stand unter Dauerbeschuss – 20:1 lautete die Torschuss-Statistik des Abschnitts. Der Ersatzkeeper der Washington Capitals hielt stark. Bemerkenswert war auch die Leistung von Dennis Seidenberg von den New York Islanders, der abräumte, was abzuräumen war. Im Powerplay gab der 35-jährige Verteidiger den einzigen deutschen Torschuss des Drittels ab.

Kurzum: Sie schafften es, dem überlegenen Gegner das Leben schwer zu machen. Die Kanadier konnten nicht zaubern, sie mussten arbeiten und sich ins Zeug legen, um zu Treffer Nummer zwei zu kommen, den Jeff Skinner, vor Grubauers Tor postiert, in der 39. Minute schoss.

Damit schien das Spiel verloren zu sein für Sturms Spieler. Doch sie ergaben sich nicht in ihr Schicksal, sondern versuchten weiter alles, beseelt vom Willen, im Turnier zu bleiben. Kanada erspielte sich zwar auch im Schlussdrittel Chancen am laufenden Band, aber auch Felix Schütz kam zu einer Tormöglichkeit. Die Deutschen rannten und kämpften – und wurden belohnt. In Unterzahl markierte Yannic Seidenberg das 1:2, als er einen Konter mit einem perfekten Schuss abschloss. Mehr sollte jedoch nicht mehr gelingen.

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