Fußball: 1. FC Union will Jakob Busk verpflichten
Der dänische Torwart Jakob Busk hinterlässt im Probetraining beim 1. FC Union einen guten Eindruck, der Klub will ihn unter Vertrag nehmen.
Oliva - Jakob Busk war chancenlos. Der dänische Probetorwart des Zweitligisten 1. FC Union hatte im Trainingslager in Spanien nur diese eine Bewährungschance. Doch die 0:1-Niederlage seiner Mannschaft am Mittwoch gegen den Drittligisten FC Villarreal B konnte er trotz einer guten Leistung nicht verhindern. Die Verantwortlichen des 1. FC Union aber hat der 22-Jährige überzeugen können. Er darf bis zum Ende des Trainingslagers am kommenden Montag als Testspieler mit der Mannschaft trainieren. Die Verhandlungen zur Verpflichtung des zweiten Torhüters des FC Kopenhagen seien bereits aufgenommen worden, teilte Union mit.
Busk spielte durch vor 250 Zuschauern auf der sonnengefluteten Anlage des Hotels in Oliva, zwischen Valencia und Alicante gelegen, obwohl er seit einigen Tagen mit einer Zehenverletzung zu kämpfen hat. Das brachte ihm Anerkennung ein. „Er hat gezeigt, dass er den Schmerz wegbeißen kann. Ohne Zweifel ist er ein talentierter Torwart, bei dem einige Dinge aber auch ausbaufähig sind“, sagte Trainer Sascha Lewandowski.
Busk könnte nun also sofort verpflichtet werden – und nicht erst im Sommer, wenn der Vertrag des aktuellen Stammkeepers Daniel Haas ausläuft. Unions Nummer zwei, Torwart Mohamed Amsif, besitzt zwar noch einen Kontrakt bis 2017. Doch Amsif kam trotz der nicht immer überzeugenden Leistungen von Haas zu keinem einzigen Pflichtspieleinsatz in dieser Saison. Die Nummer drei, der 18-jährige Steve Kroll, wird nicht ins Trainingslager nachreisen, Busk nimmt seinen Platz im Kader ein.
Mit Haas wurden noch keine Gespräche über eine Vertragsverlängerung geführt. „Im Moment bin ich im Sommer frei und für alles offen. Das ist nicht die schlechteste Ausgangsposition. Natürlich kann Schluss sein. Schlimmer wäre es aber, wenn ich noch drei Jahre Vertrag, aber keine Perspektive mehr hätte“, sagte Haas. Dass Union Busk mitgenommen hat, empfindet der 32-Jährige als Herausforderung. „Klar, ist das wieder ein bestimmter Anreiz. Er ist definitiv ein guter Torwart. Ich gehe aber nicht verbissen an die Sache heran“, erklärte Haas.
Laut Haas gibt es viele Möglichkeiten: Solange der Verein aber nicht auf ihn zukomme, werde er warten. Aber Haas ist keine 18 Jahre alt mehr und mit seiner Familie in Brandenburg längst heimisch geworden. „Mein Sohn Rafael ist in Berlin geboren, meinte Tochter Lena wird im Sommer eingeschult. Natürlich wünscht man sich früh Klarheit“, sagte Haas.
Als Nummer zwei würde Haas wohl nicht bleiben wollen. Der frühere Bundesligatorwart von Hannover 96 und der TSG Hoffenheim glaubt, im besten Torwartalter zu sein. Er will noch einige Jahre spielen. Am liebsten beim 1. FC Union. „Ich fühle mich hier sehr wohl, was Umfeld, Fans und Mannschaft betrifft“, sagte Haas. „Ich habe einen sehr guten Draht zu den Jungs. Es gibt keinen Grund, sich etwas anderes zu wünschen.“ Matthias Koch