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Unions Taiwo Awoniyi im Duell mit Keven Schlotterbeck.
© dpa

Keine Tore am Mittwochabend: 1. FC Union verpasst Heimsieg gegen den SC Freiburg

Im letzten Heimspiel des Jahres gelingt den Berlinern nicht die Wiedergutmachung für die Niederlage in Fürth. In der Tabelle fallen sie deshalb zurück.

Grischa Prömel lag bäuchlings auf dem Rasen und fasste sich mit beiden Händen an den Kopf, die Zuschauer stöhnten enttäuscht auf. Der Mittelfeldspieler des 1. FC Union war mit so viel Schwung herangerutscht, dass er schon halb im Freiburger Kasten lag. Die Torlinientechnik hätte vermutlich angeschlagen, doch der Ball flog ins Seitenaus.

Prömel blieb am Mittwochabend im Stadion An der Alten Försterei der Einzige, der die Torlinie passierte; das Spiel zwischen den Berlinern und dem SC Freiburg endete vor 5000 Zuschauern 0:0. Die Gäste bleiben durch das Remis Fünfter, Union fällt auf den achten Platz zurück. "Wir hatten drei sehr gute Chancen, da müssen wir in Führung gehen", sagte Unions Mittelfeldspieler Rani Khedira. "Die Effizienz beschäftigt uns jetzt schon seit dem letztem Spieltag. Wir hatten gute Chancen, haben aber in zwei Spielen null Tore geschossen. Da müssen wir den Hebel ansetzen."

Urs Fischer entschied sich nach dem enttäuschenden 0:1 in Fürth für drei Änderungen. Die Rotation zwischen Julian Ryerson und Christopher Trimmel ist mittlerweile kaum mehr eine Nachricht wert, anders sah es jedoch bei der Sturmbesetzung aus. Nicht nur Kevin Behrens musste anfangs auf der Bank Platz nehmen, sondern auch Max Kruse. Dafür spielten Taiwo Awoniyi und Rani Khedira. Somit kehrte Fischer zur etwas vorsichtigeren Formation mit zwei statt drei gelernten Angreifern zurück.

Bei den Gästen, die nach überragendem Saisonstart vier der letzten fünf Spiele verloren hatten, gab es im Vergleich zum Wochenende zwei Wechsel. Keven Schlotterbeck und Woo-Yeong Jeong ersetzten Kevin Schade und Ermedin Demirovic. Da Nico Schlotterbeck nach seiner Fußverletzung rechtzeitig fit wurde, spielten die beiden Schlotterbeck-Brüder erstmals gemeinsam gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber und wurden mit „Fußballgott“-Rufen empfangen.

Nach dem Anpfiff dauerte es gerade einmal 33 Sekunden, bevor es auf den Rängen wieder lauter wurde. Nach einem Freiburger Ballverlust schoss Sheraldo Becker aus spitzem Winkel. Torwart Mark Flekken wehrte zur Ecke ab – und auch diese war nicht ungefährlich, doch Niko Gießelmanns Kopfball flog rechts am Pfosten vorbei.

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In diesem Rhythmus ging es erst mal weiter. Becker fand mit einer scharfen Hereingabe keinen Abnehmer und als dann eine Flanke von der anderen Seite hereinflog, hätte Genki Haraguchi beinahe sein erstes Tor für Union erzielt. Doch Flekken wehrte seinen Abschluss mit einem starken Reflex ab. Auf der anderen Seite fasste sich Maximilian Eggestein aus 20 Metern ein Herz und traf mit einem abgefälschten Schuss die Oberkante der Latte. Zu diesem Zeitpunkt waren gerade mal fünf Minuten gespielt, doch es hätte bereits 2:1 stehen können.

Der Anfangsschwung ebbte danach allerdings ab. Freiburgs Trainer Christian Streich hatte die letzten Spiele der Berliner natürlich genau analysiert und überließ dem Gegner den Ball. Dass Union durchaus Probleme damit hat, gegen gut organisierte Mannschaften eigeninitiativ Torgefahr zu erzeugen, zeigte sich auch am Mittwochabend. Den Gastgebern fiel wenig ein, was auch daran lag, dass sie sehr unsauber spielten. Viel zu oft versprang der Ball bei der Annahme, waren die Pässe unpräzise.

Freiburgs Kübler lässt schlimmen Fehler ungenutzt

Allerdings agierten auch die Gäste nicht mit der letzten Konzentration, so dass sie nach Berliner Fehlern nur selten gefährlich umschalten konnten. Die beste Gelegenheit hatte Jeong nach einem starken Pass von Vincenzo Grifo, doch Andreas Luthe eilte aus seinem Tor und rettete. Die Berliner hatten nach einem schnellen Antritt von Becker eine Chancen durch Awoniyi, aber der Schuss des Nigerianers flog weit über die Latte. So ging es mit einem 0:0 in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel waren es die Freiburger, die dem recht trostlosen Treiben ein Ende setzten. Sie kamen deutlich energischer aus der Kabine, gingen mit Zug in Richtung Strafraum und hatten nach nicht einmal 60 Sekunden eine exzellente Chance. Grifo verfehlte das Tor allerdings. Zehn Minuten später hätte Lukas Kübler den Sport-Club in Führung bringen müssen, er ließ den schlimmen Fehler von Gießelmann allerdings ungenutzt.

Union fand erst langsam zurück ins Spiel und setzte dabei gegen die nun höher stehenden Gäste auf schnelle Gegenstöße. Es war dann allerdings eine profane Standardsituation, die beinahe zum Erfolg geführt hätte. In Slapstickmanier versuchten es im Strafraumgewühl Timo Baumgartl, Awoniyi und Khedira, doch die Latte und eine Freiburger Rettungstat auf der Linie verhinderten das 1:0.

Fischer brachte nun mit Kevin Behrens sowie Kevin Möhwald frische Kräfte und Union erhöhte den Druck. Eine scharfe Hereingabe des eingewechselten Mittelfeldspielers verpasste Grischa Prömel im Fünfmeterraum ganz knapp. "Ein Freiburger war noch dran, Am Ende fehlen ein paar Zentimeter und ich rutsche am zweiten Pfosten durch", ärgerte sich Prömel. Es war Unions letzte Chance – und bei Kopfbällen von Lucas Höler sowie Philipp Lienhardt hatten die Berliner letztlich sogar Glück, dass es beim 0:0 blieb.

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