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Taiwo Awoniyi (rechts) konnte gegen Slavia Prag nicht an seine überragenden Leistungen der ersten Saisonspiele anknüpfen.
© Robert Michael/dpa
Update

Erstes Gruppenspiel in der Conference League: 1. FC Union verliert unglücklich bei Slavia Prag

Nach schwacher erster Halbzeit kämpfen sich die Berliner in Unterzahl zurück ins Spiel, doch in der Schlussphase gelingen Slavia Prag noch zwei Tore zum 3:1.

Als sie die Fans des 1. FC Union am Donnerstagnachmittag durch die schmalen Gassen der Prager Altstadt begleiteten, machten die Beamten der tschechischen Polizei eine etwas optimistische Durchsage. In deutscher Sprache wurden die Berliner Touristen unter anderem dazu aufgefordert, während des Aufenthaltes auf die Benutzung von Pyrotechnik zu verzichten – vergeblich, wie sich nur einige Stunden später zeigen sollte. Schon kurz vor dem Anpfiff glühte es im Gästeblock des Eden-Stadions, und die erste Rauchwolke stieg langsam in den ohnehin schon wolkigen Himmel über Prag.

Doch obwohl sie mit Feuer und Flamme unterstützt wurden und leidenschaftlich kämpften, gab es für die Berliner Fußballer im ersten Gruppenspiel der neuen Conference League einen Dämpfer. An einem regnerischen Abend in Prag glich Union in Unterzahl aus, verlor durch zwei späte Gegentreffer aber 1:3 (0:1) beim tschechischen Meister SK Slavia Prag. Spätestens jetzt weiß auch bei den Berlinern jeder, wie schwer es in diesem vermeintlich kleinen Wettbewerb werden könnte.

„Wir haben heute Lehrgeld gezahlt. Wir hatten Phasen, wo wir es echt gut gemacht haben und Phasen, wo wir auch unsere Mühe hatten“, sagte Trainer Urs Fischer nach dem Spiel, blieb aber mit Blick auf den nächsten fünf Gruppenspiele auch optimistisch. „Es ist noch nicht vorbei. Wir haben noch genügend Spiele, um das zu drehen.“

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Im Vergleich zum torlosen Remis gegen Augsburg am vergangenen Wochenende wechselte Fischer auf drei Positionen. Genki Haraguchi ersetzte den angeschlagenen Kevin Möhwald, während Paul Jaeckel für Timo Baumgartl in die Dreierkette rückte. Wie schon in den beiden internationalen Play-off-Spielen gegen Kuopio spielte nicht der zuletzt so formstarke Niko Gießelmann, sondern Tymoteusz Puchacz auf der linken Außenbahn.

Zu Beginn des Spiels waren die Union-Fans teilweise so laut, dass man von einem Heimvorteil der Prager kaum sprechen konnte. In den ersten Minuten zeigte sich die Berliner Mannschaft entsprechend mutig und kam durch Max Kruse zur ersten Großchance des Spiels. Doch es dauerte nicht lange, bis Slavia sowohl auf den Rängen als auch auf dem Platz seinen Rhythmus fand. Im Heimblock wurde es lauter, auf dem Rasen hektischer – und nach einer Viertelstunde hatten sowohl Taiwo Awoniyi als auch Jaeckel die Gelbe Karte gesehen.

Nun waren die Gastgeber überlegen, sodass es keine große Überraschung war, als das Führungstor fiel. Nach einer zunächst geklärten Ecke reagierte die Union-Abwehr zu spät, als der Ball an der Strafraumkante zu Alexander Bah fiel. Dieser schoss ihn ins untere Eck und versetzte das Slavia-Publikum in Ekstase.

Fischers Wechsel zahlen sich aus

Danach sammelte sich Union etwas und verpasste nach einer gefährlichen Flanke von Kruse auf Awoniyi nur um ein Haar den Ausgleich. Doch kurz vor dem Pausenpfiff gab es den nächsten herben Rückschlag für die Gäste, als Jaeckel für ein taktisches Foul an der Mittellinie zum zweiten Mal Gelb sah. „Er hat sich nicht so geschickt angestellt“, sagte Fischer.

In Unterzahl stellten die Köpenicker in der zweiten Hälfte auf eine Viererkette um und zeigten sich auch etwas kompakter. Der einzige Aufreger in den ersten Minuten nach der Pause kam, als Slavias Taras Kacharaba mit seinem eigenen Teamkollegen kollidierte, lange auf dem Boden lag und schließlich vom Feld getragen wurde. Doch die Ruhe im Spiel und die klare Außenseiterrolle schienen Union immer mehr zu liegen. Zuerst kam Rani Khedira zu einer guten Chance und kurz danach lag der Ball im Prager Netz. Nach einem starken Konter legte Kruse für Awoniyi auf, der sogar kurz jubeln konnte, bevor die Fahne des Linienrichters hoch ging.

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Zwanzig Minuten vor Schluss durfte der Gästeblock aber wirklich explodieren. Mit vier Einwechslungen auf einmal hatte Fischer seinen gesamten Angriff ausgetauscht – und die frischen Kräfte zahlten sich aus. Auf der rechten Seite lief Sheraldo Becker der Prager Abwehr davon und im Strafraum musste der freistehende Kevin Behrens den Ball nur hineinschieben. „Die Mannschaft hat den Ausgleich durchaus verdient, doch dann kam Pech dazu“, sagte Fischer.

Denn mit der tragischen Unausweichlichkeit einer Rauchwolke verblasste in den letzten Minuten die Euphorie. Zweimal drängte Slavia noch in den Berliner Strafraum und zweimal konnten die Tschechen den Ball über die Linie drücken. Zuerst nutzte Jan Kuchta einen Abpraller, dann ließ Ivan Schranz Luthe nicht gut aussehen.

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