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Unions Sebastian Andersson (oben) traf per Kopf zum 1:0.
© dpa
Update

Zweite Liga: 1. FC Union besiegt Sandhausen 2:0

Dank des ungefährdeten 2:0-Heimsiegs ist der 1. FC Union wieder Tabellendritter. Allerdings war der Gegner auch sehr schwach.

Der Ball flog immer wieder durch die Luft, von einer Seite auf die andere und wieder zurück. Hin und her. Es hatte zwischenzeitlich etwas von schlechtem Tennis, was der 1. FC Union und der SV Sandhausen den 19.542 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei boten. „Es war klar, dass es heute nicht um schönen Fußball geht“, sagte Debütant Nicolai Rapp. „Deshalb sind wir mit den drei Punkten zufrieden.“ Durch Tore von Sebastian Andersson und Akaki Gogia gewannen die Berliner am Samstag 2:0 (1:0) und schieben sich an St. Pauli vorbei wieder auf den Aufstiegsrelegationsrang.

Eine gute Nachricht gab es mit der Vertragsverlängerung von Christopher Trimmel schon vor dem Anpfiff. Der Kapitän kehrte nach abgesessener Sperre ebenso wie Ken Reichel auf der anderen Abwehrseite zurück in die Startformation. Als Ersatz für den gelb-gesperrten Manuel Schmiedebach entschied sich Trainer Urs Fischer etwas überraschend für Neuzugang Rapp. In der Offensive setzte der Schweizer an den Seiten von Andersson auf die schnellen Suleiman Abdullahi und Carlos Mané.

Die Fehlerquote war bei beiden Teams hoch

Wie schon im letzten Heimspiel gegen Köln starteten die Berliner sehr wach. Zwar dauerte es bis zum 1:0 dieses Mal ein bisschen länger als 25 Sekunden, Union hatte das Geschehen aber sicher unter Kontrolle. Andersson prüfte Gästetorwart Marcel Schuhen nach nicht einmal zwei Minuten mit einem Kopfball und der Schwede war es auch, der kurze Zeit später die Führung erzielte. Nach einem Eckball von Trimmel scheiterte Marvin Friedrich noch an Schuhen, Andersson reagierte am schnellsten und köpfte aus wenigen Metern ein.

Sandhausen wirkte hochgradig hilflos und so drängte sich die Frage auf, wie den Gästen aus Baden-Württemberg zuletzt drei Tore gegen Bochum gelungen waren. Mehr als hohe Bälle brachte Sandhausen nicht zustande und gegen eine Innenverteidigung mit Friedrich und Florian Hübner ist das der schlechteste Matchplan, den man sich ausdenken kann.

Mit ihrem destruktiven Stil gelang es den Gästen aber immerhin, Unions anfänglichen Vorwärtsdrang zu bremsen. Die Berliner ließen sich vom Gegner anstecken und so kamen die deutlichen spielerischen Vorteile sowie die enorme Geschwindigkeit von Abdullahi und Mané nur selten zur Entfaltung. „In gewissen Phasen haben wir zu direkt gespielt und den Ball zu oft nach vorne gekloppt“, sagte Trimmel. „Da hätten wir mehr Ruhe reinbringen müssen.“

Union blieb dennoch deutlich gefährlicher. Mitte der ersten Hälfte wurde ein Abstaubertor von Grischa Prömel wegen Abseits aberkannt und fast mit dem Pausenpfiff drosch Andersson eine gute Flanke von Trimmel volley über das Tor. Auch am schönsten Angriff des Tages war der Schwede beteiligt. Nach einem Antritt von Mané an drei Gegenspielern vorbei spielte Andersson einen ansehnlichen Pass auf Felix Kroos, der legte quer auf Abdullahi. Der Nigerianer hatte zwar in etwa so viel Platz wie die ungefähr 60 Sandhäuser Fans im spärlich besetzten Gästeblock, traf den Ball aber unsauber. So mussten sich die Berliner zur Halbzeit den Vorwurf gefallen lassen, das Spiel trotz guter Chancen nicht frühzeitig entschieden zu haben.

Besser wurde das Spiel nach der Pause nicht, ganz im Gegenteil. Die Fehlerquote stieg auf beiden Seiten weiter und so flipperte der Ball ohne eine Spur von Spielkultur zwischen den Strafräumen hin und her. Unions Glück war an diesem Tag, dass Sandhausen schlicht zu schlecht war, um die großen Probleme der Berliner zu nutzen. Es dauerte 65 Minuten, bis die Gäste überhaupt gefährlich in den Strafraum kamen. Und als ihnen das nach einer Flanke von Dennis Diekmeier dann doch einmal gelang, trat Fabian Schleusener aus acht Metern sträflich freistehend über den Ball.

Fischer gefiel der Auftritt seiner Mannschaft offensichtlich ebenfalls nicht und so brachte er mit Akaki Gogia, Robert Zulj und Joshua Mees drei neue Kreativspieler. Schöner wurde das Spiel dadurch zwar nicht, Gogia führte nach einem schönen Pass von Mees mit dem Tor zum 2:0 in der 87. Minute aber immerhin die Entscheidung herbei. Kurz darauf kratzte Trimmel noch einen Ball von der eigenen Torlinie. „Solche Spiele“, sagte Unions Kapitän, „musst du auch gewinnen.“

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