KIS errichtet Sportforum in Potsdam: Zwölf Millionen Euro für neuen Sportkomplex am Schlaatz
Der kommunale Immobilienservice investiert zwölf Millionen Euro am Schlaatz in einen Sportkomplex für Vereine und Schulen. Das Sportforum wird deutlich größer als bisher bekannt.
Potsdam - Die Pläne für das geplante Sportforum am Schlaatz werden konkreter – und größer als bisher bekannt. Statt den nach letztem Planungsstand im Rahmen des Doppelhaushalts veranschlagten 6,5 Millionen Euro geht der Kommunale Immobilien-Service (KIS) nun von rund zwölf Millionen Euro Investitionen aus. Dafür soll bis 2022/23 ein komplett neuer Komplex aus zwei Hallen mit je zwei Spielfeldern und einem mehrstöckigen Mittelbau entstehen. Darin sollen verschiedene Sportvereine eine neue Heimat finden. Ergänzt werden soll der Komplex durch ein neues Kunstrasen-Großspielfeld für Fußball.
Das Konzept für das Sportforum stellte der Chef des KIS, Bernd Richter, gemeinsam mit dem beauftragten Architekten Lutz Grübe am gestrigen Dienstag bei Sommertour über die Schulbaustellen vor. „Ursprünglich sind wir mit der Aufgabe gestartet, die Turnhalle zu sanieren und um ein Spielfeld zu erweitern“, erläuterte Richter. Gemeint ist die Turnhalle der Gesamtschule am Schilfhof. Da jedoch viele Sportvereine Flächenbedarf meldeten und zugleich die Vertragsbindung bestehender Hallen auslief und dadurch Miete fällig wurde, habe Kämmerer Burkhard Exner (SPD) vorgeschlagen, die Themen zusammen zu betrachten. „Wir haben uns mit dem Fachbereich Sport, den Vereinen und Schulen zusammengesetzt und das ganze ganz neu gedacht“, erklärte Richter.
„Das ist ein Riesenprojekt und etwas ganz besonderes für diesen Stadtteil“
Das Ergebnis ist noch kein Architekturentwurf, aber eine erste Visualisierung. Anders als ursprünglich geplant soll die bestehende Turnhalle nicht saniert, sondern abgerissen werden. Zunächst soll voraussichtlich ab 2020 eine neue Zweifeldhalle gebaut werden, sowie ein Mehrgeschosser mit Sporträumen. Darin, so erläuterte Architekt Grübe, könnten im Erdgeschoss Umkleiden und Sanitäranlagen untergebracht werden. In drei Obergeschossen wäre Platz für Gewichtheben, Ringen, Bouldern und Judo.
Wenn die neue Halle fertig ist, kann der Schulsport dort einziehen, auch die Weidenhof-Grundschule könnte diese mitnutzen. Die bestehende Turnhalle würde dann abgerissen und stattdessen eine neue, zweite Zweifeldhalle gebaut. „Es entsteht ein multifunktionaler Neubaukomplex“, erklärte Grübe. Beide Hallen hätten jeweils Tribünen, könnten also parallel für Turniere oder Sportveranstaltungen eingesetzt werden.
„Das ist ein Riesenprojekt und etwas ganz besonderes für diesen Stadtteil“, betonte Richter. Auch Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) unterstrich: „Dieses Sportforum katapultiert den Schlaatz zu einem der wichtigsten Schulstandorte der Landeshauptstadt.“ Er rechne damit, dass dieser den gesamten Stadtteil aufwerten werde.
Fußballer freuen sich über den vorgesehenen zusätzlichen Kunstrasenplatz
Gerade für die Vereine dürfte der neue Komplex die Hallensituation entspannen. Mit im Boot sind dabei die Judoka und Inline-Skate-Hockeyspieler des SV Motor Babelsberg, die Ringer des RC Germania und die Gewichtheber des AC Potsdam. Auch die Boulderer, vormals beim Deutschen Alpenverein angesiedelt, nun ebenfalls bei SV Motor Babelsberg, sollen nun hier unterkommen. Derzeit klettern sie noch in der Waldstadt, doch ihre Halle soll im Zuge der Wohnneubebauung weichen.
„Gerade Sportarten, die besondere Anforderungen an die Halle haben, wie beim Bouldern oder Judo, können sich erst richtig entfalten, wenn sie eigene Räume haben“, sagte Torsten Gessner, Bereichsleiter Sport der Stadt. Die Vereine, die schon vorher in der Turnhalle der Schilfhof-Schule trainierten – der Preußische Fecht-Club Potsdam und die Fußballer des Juventas Crew Alpha – können das im neuen Sportkomplex weiterhin tun.
„Wir sind sehr dankbar für diese Lösung. Ich habe die Hoffnung, dass sich damit weitere Vereine am Schlaatz ansiedeln werden“, sagte Daniel Keller, Vorsitzender des SV Motor Babelsberg. Besonders freuen sich die Fußballer über den vorgesehenen zusätzlichen Kunstrasenplatz. Der Plan ist, das bestehende Rollsportfeld zu verlagern, um so Raum zu schaffen für ein Großspielfeld. „Das ist eine sehr gute Nachricht für den Vereinsfußball“, lobte Jakobs.