Potsdam: Zuschussgeschäft MBS-Arena
Die Kosten steigen: Sparhinweise werden diskutiert
Potsdam-West - Unter anderem wegen höherer Heiz-, Reinigungs- und Versicherungskosten benötigt die MBS-Arena am Luftschiffhafen mehr Geld von der Stadtverwaltung. Für 2015 soll das Rathaus nun 223 000 Euro extra an die kommunale Bauholding Pro Potsdam überweisen, die Mutterfirma der Luftschiffhafen GmbH. Das sollen die Stadtverordneten im kommenden Hauptausschuss am Mittwoch in einer Woche absegnen, wie aus einer den PNN vorliegenden Beschlussvorlage aus dem Sportdezernat hervorgeht.
Der Hauptgrund für die Nachzahlung: Die Bewirtschaftungskosten für die MBS-Arena hätten sich 2015 im Vergleich zu 2014 um rund 15 Prozent erhöht. Unter anderem soll dies nun durch Mieteinnahmen des Kommunalen Immobilienservice gedeckt werden. Die Mehrkosten haben auch Folgen für die städtischen Zuschüsse: Für dieses Jahr ergebe sich ein Mehrbedarf von 100 000 Euro, bis 2020 sogar um 240 700 Euro – auf bis zu 1,67 Millionen Euro pro Jahr.
Der Betrieb der 2012 eröffneten und mit Mitteln des Konjunkturpakets des Bundes finanzierten MBS-Arena ist ohnehin defizitär. Die Anzahl der Veranstaltungen und Zuschauer nimmt nach Angaben der Pro Potsdam zwar zu. Doch die wesentlichen Nutzer sind lokale Sportvereine wie der SC Potsdam oder der VfL Potsdam. Und diese müssen aufgrund der Nutzungsverordnung mit der Stadtverwaltung lediglich zehn Prozent der Zuschauereinnahmen abgeben, teilweise nutzen Vereine die MBS-Arena auch kostenlos.
Ändern sollte sich das eigentlich mit einem vor fast eineinhalb Jahren erstellten Gutachten der renommierten Unternehmensberatung KPMG. Diese hatten ein neues Erlös- oder Betreibermodell vorgeschlagen, um weitere Einnahmen zu generieren. Unter anderem hatten die Gutachter die großen Freikartenkontingente für einige Vereine beklagt. Ebenso hatte die KPMG mehr kommerzielle Veranstaltungen in der bis zu 2900 Besucher fassenden Halle gefordert. Bisher blieb es bei Ratschlägen: Zur Umsetzung der Gutachterhinweise hatte die Stadt sechs Teilprojektgruppen gegründet. Immer wieder haben die Entwicklung und der Betrieb des Sportparks Luftschiffhafen für erhebliche ungeplante Mehrkosten gesorgt.
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