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Abstrakt. Jeanne Finsterbusch malt menschliche Beziehungen.
© Theresa Dagge (7)

Künstler im Rechenzentrum: Jeanne Finsterbusch: „Zurück in den Osten geflüchtet“

Jeanne Finsterbusch trägt mit ihrer Freundin großflächige Leinwände durch den Flur. „Erst einmal alles     rein“, sagt sie mit einem niederländischen Akzent.

Jeanne Finsterbusch trägt mit ihrer Freundin großflächige Leinwände durch den Flur. „Erst einmal alles     rein“, sagt sie mit einem niederländischen Akzent. „Ich komme aus Leipzig, habe aber 18 Jahre lang in Rotterdam gelebt. Da ist das Deutsch einfach weg.“ Vor elf Jahren wollte die Malerin eigentlich nach Berlin und ist dann irgendwie in Potsdam hängengeblieben. Ihre Bilder zeigen Abstraktionen von Menschen in düsteren Acryltönen. „Ich male zwischenmenschliche Beziehungen“, so Finsterbusch. Auch das Thema Flucht beschäftigt sie sehr: „Ich bin aus dem Osten und wieder zurück geflüchtet.“ Sie zeigt auf ein Bild, in dem menschliche Körper verschlungene Wurzeln bilden und sich zu einer Baumkrone ranken. „Ich komme von dem Thema nicht los. Flucht hat ja auch immer etwas mit Verwurzelung zu tun. Man kommt da nicht raus.“ Aus Leipzig ist sie vor dem Mauerfall – ihre Papiere eingenäht in ihren Mantel – nur mit einer Thermoskanne Kaffee und einer Stange Zigaretten geflohen. „Das war schon ein Trauma.“ Von dem Projekt Kulturhaus ist sie begeistert. „Ist doch toll, dass ich jetzt so zentral ausstellen kann.“

Theresa Dagge

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