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In Potsdam sind unter anderem solche Variobahnen im Einsatz.
© Manfred Thomas
Exklusiv

Mehr Barrierefreiheit in Potsdam: Zehn Straßenbahnen für 41 Millionen Euro

Der Verkehrsbetrieb bereitet den Kauf von zehn Straßenbahnen vor - sie sollen die Tatras ersetzen, die für Rentner und Behinderte nur schwer nutzbar sind.

Potsdam - Für die Beschaffung von zehn modernen Straßenbahnen als Ersatz für die nicht barrierefreien Tatra-Trams in Potsdams öffentlichem Nahverkehr geht die Stadt von 41 Millionen Euro Kosten aus. Das hat die Verkehrsverwaltung jetzt den Stadtverordneten in einer nicht-öffentlichen Vorlage mitgeteilt, die den PNN vorliegt. Diese Millionensumme könne man nach einer Markterkundung abschätzen, so die Verwaltung.

Die Beschaffung ist vor dem Hintergrund der Barrierfreiheit notwendig. Denn eigentlich schreibt das Personenbeförderungsgesetz vor, dass bis Anfang 2022 im öffentlichen Nahverkehr die vollständige Barrierefreiheit umgesetzt werden muss. In den Tatra-Bahnen mit ihren hohen Treppenstufen an den Türen ist das bekanntermaßen unmöglich. Der gerade beschlossenen Nahverkehrsplan enthält nun die Aussage, dass die Tatras bis 2025 ersetzt werden. Das sei gesetzlich so gedeckt, erklärt die Verwaltung.

Ein komplexes Finanzierungsmodell

Die Finanzierung wird der kommunale Verkehrsbetrieb (ViP), eine Tochter der Stadtwerke, laut der Vorlage nicht allein schultern können. "Mangels ausreichender Eigenmittel soll die Beschaffung der Niederflurstraßenbahnen über Zuschüsse der Landeshauptstadt und Kredite finanziert werden", heißt es in der Mitteilung. Eine entspreche Finanzierungsvereinbarung sollen die Stadtverordneten im November absegnen.

Laut dem komplexen Plan der Stadt soll die Bestellung der Trams im Dezember erfolgen, dann sei auch schon eine Anzahlung in Höhe von 30 Prozent fällig, so das Rathaus. Demnach sollen zehn Millionen Euro durch die Stadt und 2,3 Millionen Euro über einen Kurzkredit finanziert werden. Das Geld stehe über kommunale Rücklagen und Sonderzuweisungen des Landes zur Verfügung, heißt es in der Vorlage weiter. Auch für den Rest steht die Stadt gerade: Demnach müssten die verbleibenden Kosten von 31 Millionen Euro bis 2033 zwar von der ViP abgestottert werden. Dafür wird auch ein Kredit aufgenommen, wie es in der Vorlage heißt. Die Tilgung aber erfolge über die Stadt, mit einem jährlichen Zuschuss von 3,3 Millionen Euro – wovon wiederum 2,5 Millionen Euro Landeszuweisungen für den öffentlichen Nahverkehr sind. 

Drei bis vier Anbieter sind im Fokus

Die Ausschreibung für die Trams werde nun starten, heißt es in der Vorlage weiter. Nach PNN-Informationen geht man beim ViP von drei bis vier potentiellen Anbietern aus. Dabei soll auch die Beschaffung weiterer Bahnen vorbereitet werden, gerade für den Tramausbau im Potsdamer Norden. Die Finanzierung für diesen Teil werde aber erst später entschieden. Insgesamt will Potsdam wie berichtet 19 neue Niederflurbahnen kaufen. Bisher fahren in der Stadt sogenannte Combino-Trams von Siemens und Variobahnen der Firma Stadler. 

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