VfL Potsdam: „Wollen gewinnen, weil wir gut sind“
Mit dem neuen Coach Daniel Deutsch sowie sieben neuen Spielern ist der Handball-Drittligist aus der märkischen Landeshauptstadt in die Vorbereitung gestartet. Es gilt einige etablierte Spieler zu ersetzen. Der traditionelle Saisonauftakt gegen Bundesligist Füchse Berlin lässt nicht mehr lange auf sich warten.
Ja, etwas nervös und angespannt sei er schon, gestand Daniel Deutsch. Schließlich war es das erste Mal, dass er als Cheftrainer eine Trainingseinheit gab – am vergangenen Montagabend zum Start der Vorbereitung auf die neue Drittliga-Saison des 1. VfL Potsdam. Dessen Chefkommandant ist der 36-Jährige nunmehr nach seinem nahezu nahtlosen Wechsel als aktiver Spieler von der Platte an die Seitenlinie.
Deutsch ist neben sieben Neuzugängen die achte Veränderung beim Potsdamer Handball-Drittligisten und „vielleicht die spannendste für alle Beteiligten“, meint Alexander Haase. Als Sportlicher Leiter sprach er am Montagabend zum Trainingsstart das vierte Jahr in Folge von einem personellen Umbruch, „der recht groß ist“.
Neuzugänge und Teamstärke sollen VfL Potsdam nach vorne bringen
Zum einen ist es üblich, dass das Wechselkarussell in der Sommerpause seinen Betrieb aufnimmt. Zum Teil ergaben sich Veränderungen auch aus gegebenem Handlungsbedarf – so auf der Torhüterposition, die Haase in der zurückliegenden Saison als problematisch gesehen hat. Mit dem Schweizer Junioren-Nationaltorhüter Fabian Pellegrini sowie Angelo Grunz vom Zweitligisten TUSEM Essen vollzieht der VfL einen Komplettaustausch im Tor. Und schließlich werden neue Gesichter beim VfL zu sehen sein, weil altbekannte nicht mehr da sind. Einen besonders großen Fußabdruck hat Julius Dierberg hinterlassen: Der Linksaußen und Liga-Top- Torjäger hat den Sprung nach Dresden in die zweite Liga geschafft. „Natürlich wird er nicht so leicht zu ersetzen sein“, sagt Daniel Deutsch, sieht aber genau darin die Chance „für alle anderen, sich zu präsentieren“. Auch Haase meint: „Es wird viel Macht frei“.
Er hofft, dass Levi Schwark, Phil Lukas Winter, Yannik Münchberger und vor allem Matti Spengler als – noch heimlicher – Leader Führungsrollen übernehmen und den nächsten Entwicklungsschritt machen. Vor allem aber setzen er und Deutsch auf Teamstärke. „Daher haben wir bei der Zusammenstellung des Kaders sehr darauf geachtet, dass die Chemie und das Mannschaftsgefüge passen“, sagt Deutsch. Das scheint gelungen, zumindest ist der erste Eindruck von Yannik Münchberger, „dass wir noch homogener sind als in den vergangenen Jahren“. Allein fürs Alter trifft das zu: Trotz der beiden 29-jährigen Routiniers Jan Piske und Christian Schwarz liegt der Altersdurchschnitt der Adler in der kommenden Saison bei 23 Jahren.
Ein Platz für den VfL unter den Top-Fünf in Liga drei ist das Ziel
Vom abgestiegenen Ortnachbarn Grün Weiß Werder wechselten Rechtsaußen Joe Boede und Robin Huntz das Havelufer, vom Drittliga-Aufsteiger Bad Blankenburg kehrt Paul Weyhrauch zurück nach Potsdam, vom Grünheider SV kommt Florian Fink, dessen Zweikampfqualitäten Haase besonders schätzt. Und aus der eigenen Jugend rückt Moritz Ende in den Drittliga-Kader. „Eine junge, hungrige Mannschaft“, urteilt Haase, „von denen einige Spieler das Zeug haben, sich auch höherklassig anzubieten.“
Mit einer Zieldefinition, als Verein eine Klasse höher zu kommen, hält sich Haase diesmal zurück. „In der vergangenen Saison hatten wir ernsthaft eine Chance auf Platz zwei“, meint er rückblickend. „In diesem Jahr traue ich uns einen Platz unter den besten Fünf zu.“ Er wähle die Spanne bewusst so groß, „denn am Ende sind es Kleinigkeiten, die passen müssen“.
Deutsch: "Nicht nur mitspielen, sondern die anderen schlagen"
Zunächst geht es in den kommenden Wochen jedoch darum, die Grundlagen zu legen und sich als Mannschaft zu finden. „Ich habe dafür keine Maske, die ich dem Team einfach aufsetzen kann“, sagt Deutsch. Vielmehr habe er eigene Vorstellungen und Ideen, um die vielen jungen Spieler so zu qualifizieren, „dass sie ihr Potenzial in der dritten Liga nachweisen“. Am liebsten würde er seine junge Truppe dabei im Angriffsmodus auf die etablierten Teams der Nordstaffel sehen. „Wir wollen nicht nur mitspielen, sondern die anderen schlagen“, sagt Deutsch und betont: „Wir wollen Spiele gewinnen, weil wir gut sind und nicht weil der Gegner schlecht war.“
Der schon traditionelle Saisonauftakt des VfL Potsdam gegen den Bundesligisten Füchse Berlin gibt es am 16. Juli um 16 Uhr in der MBS Arena. Eintrittskarten gibt es bereits im Vorverkauf für 9 Euro/7 Euro.
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