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Potsdam: Wohnungen und Gärten

Kompromiss für Sparte Süd-West am Horstweg

Babelsberg - Nach jahrelangem Ringen ist für die 120 Kleingärten der Sparte Süd-West am Horstweg ein Kompromiss gefunden worden. Der Eigentümer der Flächen, die Firma „Wohnen in den Obstgärten“, darf ein Drittel des Grundstücks an der Ecke zur Dieselstraße mit einem fünfgeschossigen Karree mit 100 Wohnungen bebauen. Im Gegenzug überträgt er die restlichen zwei Drittel der Stadt, die die darauf befindlichen Kleingärten sichert. Das erklärte Dieter Lehmann, Bereichsleiter Stadterneuerung im Rathaus, am Dienstagabend im Bauausschuss.

Zugleich soll mit dem Investor ein städtebaulicher Vertrag geschlossen werden, in dem die verabredeten Schritte festgeschrieben werden, so Lehmann. Die Stadt verzichtet dann auch darauf, die Grundstücke zum Entwicklungsbereich zu erklären, womit für den Eigentümer starke Einschränkungen verbunden wären. Die Kleingartenkommission habe dem Kompromiss bereits einhellig zugestimmt, sagte Lehmann.

Der Eigentümer plant bereits seit Jahren eine Wohnbebauung auf Teilen der Sparte. Im vergangenen Jahr hatte er eine Klage gegen den Verband der Garten- und Siedlerfreunde (VGS) gewonnen, der die Parzellen an die Kleingärtner verpachtet hat und diese Pacht an den Eigentümer weitergereicht hat. Dabei ging es um die Frage, ob der VGS als Zwischenpächter fungieren dürfe oder nicht. Er darf es nicht, weil der VGS nicht Rechtsnachfolger des DDR-Kleingartenverbandes sei, urteilte das Amtsgericht.

Die Stadtverordneten sollen dem Kompromiss nun schon bei ihrer Sitzung am 31. Januar zustimmen. Die Eile sei schon deshalb geboten, weil alle Beteiligten – nicht zuletzt die betroffenen Kleingärtner – so schnell wie möglich Rechtssicherheit haben wollten, sagte Stadtplanungschef Andreas Goetzmann. pee

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