Wohnen in Potsdam: Wohnen zwischen Bäumen
In Potsdam sind immer mehr Sozialwohnungen im Bau - so auch in der Waldstadt. Dort fand für 95 Wohnungen das Richtfest statt. Wie sie aussehen sollen:
Potsdam - Der Bau von Sozialwohnungen nimmt in Potsdam Fahrt auf. Derzeit wird an der Fertigstellung von insgesamt 275 neuen Sozialwohnungen an drei Standorten gearbeitet. Am gestrigen Montag feierte die kommunale Immobilienholding Pro Potsdam das Richtfest für 95 Wohnungen in der Waldstadt. Die Pläne dafür stammen vom Büro Galandi Schirmer. Insgesamt sind damit seit dem Jahr 2011 bereits 958 Wohnungen als Teil des Neubauprogramms der Pro Potsdam auf dem Weg zur Fertigstellung. Bis zum Jahr 2027 sollen es insgesamt 2500 Neubauwohnungen werden – davon 1000 Sozialwohnungen.
Auch am Tiroler Damm sollen drei Viertel der Wohnungen in den fünf Fünfgeschossern Haushalten mit niedrigem Einkommen zur Verfügung stehen. Für die Neubauten investiert die Pro Potsdam insgesamt 16 Millionen Euro. Das Land Brandenburg hat für das Projekt ein Darlehen in Höhe von 8,5 Millionen Euro gewährt und einen Zuschuss von zwei Millionen Euro bereitgestellt.
Aufzug in den Häusern
Die Häuser mit Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen verfügen über einen Aufzug und sind damit auch für ältere oder gehbehinderte Mieter leicht zugänglich. Das sei auch als Angebot an ältere Bewohner der Waldstadt zu verstehen, die derzeit in oberen Etagen von Wohnblocks ohne Aufzug leben, sagte Pro-Potsdam-Geschäftsführer Horst Müller-Zinsius. Außerdem sind für die Mieter Fahrradhäuser vorgesehen. Man profitiere von einem funktionalen Wegenetz – zur Straßenbahnhaltestelle Bisamkiez sind es gut fünf Minuten zu Fuß. Auch das ursprüngliche Leitbild der Waldstadt finde sich dank der Erhaltung des alten Baumbestandes wieder.
Bis die ersten Mieter einziehen können, wird es allerdings noch mehr als ein Jahr dauern: Die Neubauten sollen erst im zweiten Quartal 2019 fertig sein. Von den fünf Häusern sind bisher lediglich zwei im Rohbau fertig, von einem ist gar erst die Bodenplatte zu sehen. „Richtfest kann man feiern, wenn das erste Haus steht“, sagte Müller-Zinsius. Man habe den Terminplan etwas entzerren wollen. In den kommenden Monaten stünden schließlich noch mehrere Richtfeste und Grundsteinlegungen bevor.
Tatsächlich soll 2018 noch Richtfest für 165 Wohnungen in der Georg-Hermann-Allee und für 39 Wohnungen in der Gertrud-Feiertag-Straße gefeiert werden. 39 andere Wohnungen in der gleichen Straße sollen in diesem Jahr fertiggestellt werden. Das Gleiche gilt für 42 Wohnungen in der Hermann-Kasack- Straße. All diese Projekte werden im Bornstedter Feld realisiert.
Engagement der Pro Potsdam wird gelobt
Brandenburgs Staatssekretärin für Infrastruktur, Ines Jesse, lobte das Engagement der Pro Potsdam. Die Wohnraumförderung sei ein wichtiges Instrument einer sozialverträglichen Stadtentwicklungspolitik. „Durch das Angebot von belegungsgebundenem und freifinanziertem Wohnraum können Menschen mit unterschiedlicher sozialer Herkunft im selben Quartier zusammenleben“, so Jesse.
Bisher gab es jedoch angesichts der historisch niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt kaum Interesse an zinsverbilligten Förderkrediten. Sie hoffe, dass nach der Überarbeitung der Förderkonditionen auch private Unternehmen Geschmack an der Wohnungsbauförderung finden, so Jesse. Allerdings müsste man auch andere Instrumente in Erwägung ziehen: Kommunen sollten verstärkt Konzeptvergaben bei der Grundstücksvermarktung anwenden, statt Flächen zum Höchstpreis zu verkaufen. Ähnliches hatte jüngst auch Potsdams Sozialbeigeordneter Mike Schubert (SPD) gefordert. Außerdem plant die Stadt den Einstieg in eine aktive Liegenschaftspolitik: Künftig sollen für jährlich eine Million Euro Grundstücke angekauft werden.
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