Fakten zum Quartier: Rote Kasernen: Wohnen statt Exerzieren
Über die Geschichte der Roten Kasernen - und weitere Fakten zum Quartier.
Als „2. Local-Baubeamter der königlichen Garnisonsbauverwaltung in Potsdam“ begann Robert Klingelhöffer am 1. Januar 1891 seine Planung für die Kasernenstadt in Potsdams Norden. Es sollten die modernsten Kasernen in Preußen werden. Und schick. Rote Backstein-Klinker gaben ihr den Namen. 1893 konnten erste Gebäude übergeben werden, 1895 war die Anlage weitgehend fertiggestellt und Klingelhöffer wurde auf Erlass Wilhelm II. zum „Baurath“ befördert. Nach den Preußen nutzten die Nazis das Areal für die Wehrmacht, nach 1945 die sowjetische Armee, die bis 1993 blieben.
Der Entwicklungsträger Bornstedter Feld kümmerte sich um die Erschließung, verschiedene private Bauträger kauften und sanierten die Gebäude. Das Potsdamer Architekturbüro von Eric van Geisten und Georg Marfels plante den Umbau mehrerer Gebäude wie einer ehemaligen Exerzierhalle, dem nördlichen Riegel der Kasernen, für Wohnnutzung und den Umbau des alten Kammergebäudes zum Chateaux Palmeraie. Dort entstanden
Zwei- bis Vierzimmerwohnungen, 60 bis 120 Quadratmeter groß,im Dachgeschoss bis zu 150 Quadratmeter groß. Geheizt wird mit Fernwärme, eingebaute Lüftungssysteme dienen als Schimmelprophylaxe. Die Gebäude tragen klangvolle Namen, Chateau Palmeraie, Grand Palais du Lion, Palais Klingelhöfer, Offiziershaus La maison des Officiers, Cour d’ Équipage und L’Atelier Royal und Les Étables Royales. Hier wohnen junge Familien, Singles, Senioren. Weiterhin gibt es studentisches Wohnen, außerdem einige Verwaltungs- und Gewerbeeinheiten. Hier residiert die Bundesanstalt für Verwaltungsangelegenheiten, das Shanghai Business Center und Mikado, Hersteller von Hubschraubermodellen. Seit diesem Jahr hat die Potsdamer Christoph Miethke GmbH & Co. KG dort einen zweiten Standort. In unmittelbarer Nachbarschaft zu den Roten Kasernen entsteht in den kommenden Jahren unter Federführung des Entwicklungsträgers Bornstedter Feld das Quartier Rote Kaserne West beiderseits der nördlichen Georg-Hermann-Allee.
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