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Gremiumsarbeit: Wirtschaftsrat will mehr Gehör finden

Potsdams Wirtschaftsrat fordert künftig mehr Mitsprache bei wichtigen Wirtschaftsangelegenheiten.

Potsdam - Das Gremium sei eigens dafür geschaffen worden, Stadtverwaltung und -politik in Wirtschaftsbelangen zu beraten, sagte der Vorsitzende des Beirats, Götz Friederich (CDU), am Mittwoch vor Journalisten. Er wünsche sich, dass Rathaus und Stadtpolitik davon häufiger Gebrauch machten. In der Vergangenheit sei dies leider nicht so oft geschehen. Als kritische Beispiele nannte Friederich unter anderem die Debatte um das Leitbild und die Diskussionen um einen Handwerkerpass, der es Firmen erlaube, bei Aufträgen in der Innenstadt dort kostenlos zu parken.

Der Wirtschaftsrat hatte sich wie berichtet erst vor wenigen Tagen neu konstituiert und war in seine zweite dreijährige Amtszeit gestartet. Das Gremium hat 35 Mitglieder aus allen wichtigen Wirtschaftsbranchen, der Vorstand ist siebenköpfig. Letzterer solle nun auch dafür sorgen, dass die ökonomischen Belange der Stadt in Verwaltung und Politik noch stärker Gehör fänden. Bislang musste laut Friederich der gesamte Wirtschaftsrat – der aber nur zweimal im Jahr tagt – zu einer Frage Position beziehen, jetzt dürfe auch der Vorstand beratend tätig werden.

Aktive Grundstückspolitik und Wissenschaftstransfer

Fünf Kernpunkten will sich das Gremium in den nächsten drei Jahren widmen. Dazu zählen etwa eine aktive Grundstückspolitik, bei der die Stadt in Vorleistung geht und Flächen für Gewerbeansiedlungen erwirbt. Auch eine stärkere Fokussierung auf den Transfer von Wissenschaft zu Wirtschaft, eine wirtschaftsfreundliche Verwaltung und die Digitalisierung gehören dazu. Ein entscheidender Faktor sei auch die Verkehrsentwicklung, so Friederich. Das Wachstum der Stadt werde zu mehr Verkehr führen, etwa durch stärkeren Lieferverkehr, aber auch durch höhere Pendlerzahlen. Mit diesem Thema soll sich vor der Sommerpause auch der nächste „Schinkelhallen-Talk“ befassen. Diese öffentliche Diskussionsveranstaltung führt der Wirtschaftsrat einmal im Jahr durch.

Friederich und Potsdams Chefwirtschaftsförderer Stefan Frerichs prophezeiten der Stadt vor allem im Wissenschafts- und Medienbereich ein enormes Wachstum, das auch zu mehr Jobs führen werde. Für zwei wichtige, bislang noch weitgehend brach liegende Gewerbegebiete – den Friedrichspark in Marquardt und das Areal an der Ricarda-Huch- Straße im Kirchsteigfeld – sei man in Gesprächen mit den privaten Eigentümern, so Frerichs. In Marquardt gebe es Pläne für Logistikansiedlungen.

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