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Neues Wohngebiet in Potsdam: Wie es in Krampnitz aussehen soll

4000 Menschen sollen einmal in Krampnitz wohnen. Vom Pool bis zur Fontäne gibt es für das neue Wohngebiet viele Ideen. Eine davon wird die Autofahrer allerdings wenig freuen.

Potsdam - Leben im Grünen, fernab der hektischen Großstadt und in direkter Nähe zu einem See – mit dieser Verlockung sollen eines Tages fast 4000 Menschen nach Krampnitz gelockt werden. Doch neben einigen juristischen Fragen ist bislang auch folgende noch unbeantwortet: Wie sollen die Neu-Krampnitzer künftig an den See kommen, ohne von den vorbeidonnernden Autos auf der Bundesstraße 2 erfasst zu werden? Ein Kreisverkehr war zunächst im Gespräch, nun wird es aber aller Wahrscheinlichkeit nach eine Ampel geben. Dies sagte der Krampnitz-Projektleiter der Pro Potsdam, Hubert Lakenbrink, am Montag bei der Vorstellung einer neuen Ausstellung in der Potsdamer Stadtverwaltung. Im zweiten Stock von Haus 1 wird nun einige Wochen lang der Öffentlichkeit gezeigt, was bei dem Wettbewerb zur Gestaltung des Eingangsbereichs des einstigen Kasernengeländes herauskam. Gewonnen hat der Entwurf mit der Ampel, doch auch von den vier anderen Vorschlägen wird womöglich das ein oder andere übernommen.

Pläne für Krampnitz: Pool oder Hochhaus?

Zum Beispiel die Idee eines Badeschiffs ähnlich dem bekannten Pool in der Spree in Berlin. Denn so schön der Krampnitzsee auch ist, zum Baden eignet er sich an der Stelle nicht, sagte Lakenbrink. „Es ist sehr flach und der Boden ist schlammig.“ Ein Badeschiff fände er deshalb eine gute Idee – falls sich ein Betreiber findet, denn ein städtisches Bad ist dort ausgeschlossen. Und auch eine andere Idee findet Lakenbrink zumindest erwägenswert, nämlich den Bau eines elfstöckigen Hochhauses mitten im Grünen. „Ich stelle mir da ein amorphes Gebäude mit viel Glas vor“, so der Projektleiter. Dies könne ein guter Gegenpol zu dem in der Nazizeit erbauten Turm im Eingangsbereich sein. In der Stadt sieht man dies allerdings ein wenig skeptischer. „Ich muss die Euphorie da ein wenig bremsen“, sagte Stephan Jung, der städtische Krampnitz-Beauftragte. Schließlich würde das Gebäude fast unmittelbar an das Naturschutzgebiet heranreichen.

Einig sind sich Stadt und Pro Potsdam jedoch beim Gewinner-Entwurf. Dieser sieht neben der erwähnten Ampel eine Umleitung der B2 durch das künftige Wohngebiet vor – zumindest durch den südlichen Teil. In unmittelbarer Nähe zum Turm würde so eine Kreuzung entstehen, an der neben einem Supermarkt auch eine Straßenbahn- und Bushaltestelle und ein Park-and-ride-Parkplatz denkbar wären. Außerdem würden so die Flächen am Wasser größer und der See für die Bewohner besser zu erreichen sein als über einen Kreisverkehr, sagte Lakenbrink. Sicher ist die Sache aber noch nicht. Bislang habe es zwar noch keine Einwände etwa von den Verkehrsplanern gegeben, sagte Jung. Es müsse aber noch geprüft werden, wie viele Spuren an der Kreuzung nötig wären und welche Ampelschaltung sinnvoll wäre, um Staus zu vermeiden. Dass die Autofahrer nicht begeistert sein werden, sei ihm klar, so Jung.

Wasserfontäne sorgt für "guten Lärm"

Ob Ampel oder nicht – die B2 bleibt vermutlich eine viel befahrene Straße, die auch das See-Vergnügen beeinträchtigt. Da könnte vielleicht die Idee aus noch einem anderen Entwurf zum Tragen kommen. Einer der Garten- und Landschaftsarchitekten schlug nämlich vor, eine Wasserfontäne zwischen Ufer und Straße zu installieren. Diese macht zwar auch Lärm, der sei aber besser zu ertragen, so Lakenbrink. „Das wäre dann sozusagen guter Lärm.“

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