Probebaden im blu: Wie den Potsdamern das neue Bad gefällt
Eine Woche vor der Eröffnung testeten 500 Besucher das Sport- und Familienbad blu. Die Riesenrutsche begeistert, einigen fehlt Whirlpool oder Außenbecken. Und es gibt eine überraschende Attraktion.
Potsdam - Im Strömungskanal lässt sich eine Gruppe Kinder Runde um Runde durchs Wasser treiben. Lachend werfen sie weiße Wasserbälle quer über die schwarze Mittelinsel hin und her. Unterdessen hat sich an der gelben Riesenrutsche an diesem Nachmittag des Probebadens eine Schlange gebildet. Auf der Wendeltreppe stehen Kinder und Erwachsene mit großen Reifen oder blauen Matten und warten darauf, die mit Bildschirmen und Musik gestaltete Rutsche ausprobieren zu können.
Am gestrigen Dienstag durften 500 Gäste das neue Sport- und Familienbad blu testen. 20 von ihnen hatten bei einem Gewinnspiel von Potsdamer Neuesten Nachrichten und Potsdam am Sonntag Tickets gewonnen. Durch den Probebadetag wurde der Badebetrieb getestet, um vor der Eröffnung am 7. Juni noch letzte Nachbesserungen machen zu können. Dazu sollten die Gäste nach dem Baden einen Fragebogen zu Orientierung und Angeboten ausfüllen.
An einigen Stellen hakt es noch
In der Tat hakt es noch hier und da. Einige Gäste kommen mit ihren Chiparmbändchen nicht durch die Schranke. Doch die Bademeister reagieren sofort, öffnen den Besuchern und erklären, dass das noch geändert werde. Neben dem Aufzug fehlt noch die Farbe an der Wand und auch sonst sind einige Details noch nicht fertig. Aber einige Tage bleiben ja noch Zeit.
Doris und Bernd Stabenow, beide 61, haben mit der Potsdam am Sonntag den Eintritt zum Probetag gewonnen und sind mit ihrem Enkel Constantin ins blu gekommen. Das Paar ist erst vor kurzem aus dem Elbe-Elster-Kreis nach Stahnsdorf gezogen und freut sich deshalb besonders über die Angebote in der Landeshauptstadt. „Wir wollten noch einmal etwas erleben, deshalb wohnen wir jetzt hier, nah bei unseren Kindern. Da ist das blu genau richtig“, erzählt Doris Stabenow. Ein schönes großes Bad habe in der Stadt bisher noch gefehlt.
"Ein Außenbecken wäre etwas Feines"
Auch ihr Enkel Constantin ist begeistert. „So eine Rutsche hatte ich noch nie gesehen. Der Hai war ein bisschen gruselig, aber es hat richtig Spaß gemacht“, sagt der Achtjährige. Er ist gleich mehrmals gerutscht und hat die verschiedenen Sound- und Effekte-Programme der Rutsche ausprobiert. Für seine Großeltern war die Riesenrutsche ebenfalls ein Highlight. „Ein richtiges Außenbecken wäre aber zusätzlich noch etwas Feines“, so Bernd Stabenow. „Ich hoffe, dass es auch noch mehr Parkplätze geben wird.“
„Mit dem technischen Aspekt waren wir aus dem Bad in Bad Liebenwerda schon vertraut“, erklären die beiden. Damit meinen sie die Chipbändchen, die jeder Gast am Arm trägt, und mit denen auch die Schließfächer auf und zu gehen. „Das System kannten wir, also haben wir uns gleich zurecht gefunden.“
"Ich habe mehr erwartet und es mir größer vorgestellt"
Fabian Müller und seine Freundin Daniela Witt, beide 35, sind dagegen enttäuscht. „Ich habe mehr erwartet und es mir größer vorgestellt“, sagt der Potsdamer. Schon vor dem Besuch hatte sich Müller, der mit den PNN den Eintritt gewonnen hatte, vorgenommen, das Preis-Leistungsverhältnis zu prüfen. „Ich habe mich bei dem Preis gleich gefragt, ob das gerechtfertigt ist.“ Nach einem ersten Rundgang ist er nicht überzeugt. „Wir vergleichen das mit einem Bad in Sachsen-Anhalt. Das ist wesentlich günstiger, bietet aber fast das gleiche“, sagt Daniela Witt.
Gleich beim Eingang hatte das Paar Probleme bei der Orientierung im Umkleidebereich. „Wir haben die Schilder auf den Türen nicht gesehen. Da sollte an der Wand deutlicher gekennzeichnet sein, wo es zum Bad, zu den Duschen und zu den Schließfächern geht“, erklärt Witt.
In Potsdams Zentrum habe ein Bad gefehlt
Positiv sei jedoch die Lage in der Innenstadt. „Das Bad ist sehr gut erreichbar und gut angebunden an Bus und Bahn“, so Witt. „Gerade nach der Sauna hat man vielleicht keine Lust mehr, sich hinters Steuer zu klemmen, da ist es schön, wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln heimfahren kann.“ Gerade im Zentrum habe ein Bad gefehlt, denn die Auswahl an Bädern in Potsdam sei bisher begrenzt gewesen. Das neue Bad sehen die beiden deshalb als gute Ergänzung zu den bisherigen Angeboten.
Besonders genau begutachtete das Paar die Kinderfreundlichkeit des blu, denn Daniela Witt ist schwanger. Hier fällt das Urteil recht positiv aus. „Das abgetrennte Babybecken ist sehr schön, dort kann man sich sicher gut mit kleinen Kindern aufhalten“, sagen die beiden. Die kleinere breite Extrarutsche sei gerade für jüngere Kinder eine schöne Ergänzung zur Riesenrutsche. Auch könne man die Kinder gut im Blick behalten, wenn sie spielen. Den Einstieg zum Nichtschwimmerbecken hätten sie sich aber sanfter gewünscht. Trotzdem können sich die beiden vorstellen, öfter zu kommen, wenn das Baby dann da ist.
Duschen im Saunabereich überzeugen
Auch Familie Steinert ist überzeugt von der familienfreundlichen Gestaltung des blu. Nicht nur die Rutsche und die Kletterwand im Nichtschwimmerbecken, sondern auch der Saunabereich seien ansprechend gestaltet. „Die Kinder haben in den Hängematten im Saunagarten geschaukelt“, erzählen Marlen (37) und André (34) mit Blick auf ihre Zwillinge Liam und Aria (5). „Es gibt kleine Toiletten, wo schon die Kinder alleine drauf sitzen können.“ Besonders gelungen finden sie die Duschen in der Sauna. „Die hat rot, grün und blau geleuchtet und es gab Blitze“, erzählt Liam. „Das ist klasse, da gehen sogar die Kinder freiwillig duschen“, sagt Marlen Steinert lachend.
„Ich fand die Sauna richtig cool“, sagt Malin, die mit ihrem Vater gekommen ist. Auch ihr haben es die Duschen angetan. „Die Duschen hatten Dampf wie im Regenwald, Geräuschen und buntem Licht“, erzählt die Achtjährige.
Wunderschöner Blick auf die Stadt
Ihr Vater Ricardo Halleda war vor dem Besuch eher skeptisch gewesen. „Ich habe den Standort für falsch gehalten, ich habe damals für das Bornstedter Feld gestimmt“, sagt der 40-Jährige. Doch das blu hat ihn überzeugt. „Der Saunabereich ist sehr gelungen. Man hat einen wunderschönen Blick auf die Stadt, auch das Außenbecken ist toll.“ Nur dass man den Saunabereich nicht separat buchen kann, findet er schade. „Das ist eine echte Geldschneiderei.“ Insgesamt findet er jedoch das ganze Bad sehr hell, freundlich und großzügig gestaltet.
Eine besonders gute Idee: die Familienduschen. „Das habe ich so noch nicht gesehen, das finde ich richtig gut“, betont Halleda. „Meine Tochter möchte zum Beispiel nicht mehr mit mir in die Männerduschen kommen. In diesen Familienduschen hier kann die ganze Familie zusammen reingehen, das ist sehr vernünftig.“
Was ihm fehlt ist ein Whirlpool. „Das ist für mich ein Muss!“ In anderen Bädern gebe es oft einen erhöhten Whirlpool, in dem die Eltern sich entspannen können und gleichzeitig ihre Kinder im Blick behalten.
"Es wirkt alles noch sehr steril"
Auch Chavelys Fernandez Manuz (20) und ihre Freunde Ferdinand Becker (20) und Gian Schröder (14) wünschen sich einen Whirlpool. Auch sei die Schlange an der Riesenrutsche sehr lang gewesen. Die Saunalandschaft dagegen hat die Freunde überzeugt. „Alles ist sauber mit viel Glas“, so Fernandez Manuz. Nur ein bisschen mehr Deko an den Wänden wäre schön. „Es wirkt alles noch sehr steril und sehr kahl. Vielleicht könnte man noch ein paar Palmen aufstellen?“
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