Interview mit Ulla Luther vom Gestaltungsrat: „Weniger Bauherren wollten die Diskussion“
Frau Luther, der Gestaltungsrat soll zukünftig in nicht-öffentlichen Sitzungen tagen. Bisher konnten Bauherren jedoch auch schon verlangen, dass ihr Projekt unter Ausschluss der Öffentlichkeit behandelt wird.
Frau Luther, der Gestaltungsrat soll zukünftig in nicht-öffentlichen Sitzungen tagen. Bisher konnten Bauherren jedoch auch schon verlangen, dass ihr Projekt unter Ausschluss der Öffentlichkeit behandelt wird. Warum wollen Sie künftig im Geheimen beraten?
Der Vorschlag ist gemeinsam mit der Stadt entwickelt worden. Projekte öffentlich zu diskutieren ist grundsätzlich richtig. Aber die Folge war, dass es über die Jahre hinweg immer weniger Bauherren gab, die sich dieser öffentlichen Diskussion stellen wollten. Bei der Gründung des Gestaltungsrats hatte man seinerzeit die Vorgabe gemacht, die Bauvorhaben möglichst öffentlich zu besprechen. Das soll nun anders werden. Man erhofft sich von dieser Änderung, dass dann wieder mehr Bauherren ihre Projekte im Gestaltungsrat vorstellen. Denn die Teilnahme bleibt freiwillig.
Bauherren sollen also gar nicht erst mit der Frage konfrontiert werden, ob man hinter verschlossenen Türen redet oder lieber vor Publikum?
Ja, das ist geplant. Es soll zur Regel werden, dass wir in nicht-öffentlicher Sitzung tagen. Vielleicht kann ausnahmsweise dann aber dennoch auch einmal eine Sitzung vor Publikum stattfinden.
Wie werden wir in Zukunft erfahren, was in den Sitzungen besprochen wurde?
Es ist so gedacht, dass wir im Anschluss an die jeweiligen Zusammenkünfte des Gremiums eine Pressekonferenz machen werden. Wie das im Einzelnen ausgestaltet wird, muss die Politik entscheiden.
Die Fragen stellte Holger Catenhusen
ZUR PERSON: Ulla Luther, geboren 1944 in Celle, ist Vorsitzende des Gestaltungsrates. Die Staatsrätin a. D. arbeitet als freiberufliche Planerin und Gutachterin in Berlin.
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