SV Babelsberg 03: Weiter Wirbel um Frahn - Verein und Fans im Zwiespalt
Der SV Babelsberg 03 kommt nicht zur Ruhe. Die Verpflichtung des umstrittenen Daniel Frahn sorgte für Wirbel. Aussagen des SVB-Präsidenten heizen die Stimmung weiter an.
Babelsberg - Beim SV Babelsberg 03 schlagen die Wellen rund um die Verpflichtung von Daniel Frahn auch nach dem ersten Pflichtspiel nach der Winterpause hoch. Wie berichtet hatte der Potsdamer Fußballregionalligist den umstrittenen Spieler bis zum Ende der Saison verpflichtet. Frahn wurde zuvor von seinem früheren Arbeitgeber, dem Drittligisten Chemnitzer FC vorgeworfen, Nähe zu rechtsradikalen Hooligans zu haben. Wegen „massiv vereinsschädigenden Verhaltens“ trennte sich der CFC vom gebürtigen Potsdamer, der nun beim SVB unter Vertrag steht.
Doch im Verein wie auch unter Fans des politisch links verorteten SVB rumort es. Die Aufsichtsratsvorsitzende des Regionalligisten, Katharina Dahme, äußerte sich in einer persönlichen Erklärung über das Netzwerk Facebook. Dahme schrieb, ihr sei klar gewesen, dass eine Verpflichtung Frahns „das Potenzial hat, den Verein, seine Fans und Sympathisant*innen zu spalten“. Sie sei als SVB-Aufsichtsratsvorsitzende nie bereit, „die eigene Glaubwürdigkeit gegen den Klassenerhalt einzutauschen“.
Aufsichtsratsvorsitzende unterstützte Transfer
Gleichzeitig bekennt sich Dahme zu Frahn. „Ich glaubte ihm und seiner Version“, schrieb sie nach einem Gespräch zwischen Frahn und der Vereinsführung. Sie unterstütze die Verpflichtung, „weil wir die Verantwortung haben, ihm diese Chance zu geben“. Jedoch räumte sie auch ein: „Indem wir ihm helfen, seinen Ruf zu retten, büßen wir selbst ein Stück Glaubwürdigkeit ein.“
In diese Richtung zielen auch die kritischen Kommentare von Nulldrei-Anhängern, Vereinsmitgliedern und Sympathisanten, sowohl beim Punktspiel am Sonntag als auch in den sozialen Netzwerken. Im Hinblick auf Vereinsaktionen wie „Nazis raus aus den Stadien“ wird Nulldrei nach der Frahn-Verpflichtung unter anderem „Heuchelei auf höchstem Niveau“ vorgeworfen. Anderswo heißt es: „Zum ersten Mal seit Jahren gehe ich mit einem richtig schlechten Gefühl ins Karli.“ Gleichzeitig loben andere die sportliche Verstärkung, die mit dem Drittliga-Torjäger kommt.
Fans kritisieren den SVB-Präsidenten
Weiteres Öl ins Feuer goss hingegen SVB-Präsident Archibald Horlitz in einem MDR-Interview: Dort bezeichnete er die Trauerbekundungen für den gestorbenen Neonazi Thomas Haller im Chemnitzer Stadion als „Trauerfeier für einen verstorbenen Fan“. In besagtem Spiel jubelte Frahn nach einem Tor mit einem T-Shirt mit Aufdruck „Support your local hools“, einem in rechten Hooligan-Kreisen beliebten Spruch. Horlitz kommentierte diese Aktion beim MDR so: „ …nicht gut, aber jetzt auch in meinen Augen nicht so verwerflich, dass man den Stab über einen Menschen brechen darf.“ Nulldrei-Sympathisanten warfen Horlitz daraufhin Relativierung vor: „Das macht wütend!“
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