Nächstes Unentschieden für den SV Babelsberg 03: Weiter ins Stimmungstief
Fußball-Regionalligist SV Babelsberg 03 muss sich bei Aufsteiger Lichtenberg 47 erneut mit einem Punkt begnügen. Die Dringlichkeit eines Erfolgserlebnisses wird immer größer, denn das Selbstvertrauen schwindet sichtlich.
Berlin - Der SV Babelsberg 03 kommt in der Regionalliga nicht voran. Auch gegen Aufsteiger Lichtenberg 47 schaffte die Mannschaft von Trainer Marco Vorbeck keinen Sieg. Der 37-Jährige wartet somit weiterhin auf seine ersten drei Punkte nach seinem Amtsantritt bei den Blauweißen, seine Mannschaft auf den süßen Geschmack eines Sieges.
Beim 0:0 am gestrigen Sonntagnachmittag vor 1284 Zuschauern im Hans-Zoschke-Stadion von Lichtenberg war den Babelsberger Spielern anzumerken, dass die Sieglos-Serie zunehmend am Selbstvertrauen nagt. Denn selbst in einer Phase, in der die Nulldreier das Spiel beherrschten und die Platzherren kaum aus deren eigenen Hälfte ließen, fehlte es an der letzten Überzeugung und dem letzten Einsatz, um zum Torerfolg zu kommen. „Wir schaffen es nicht, um zu hundertprozentigen Torchancen zu kommen“, musste Vorbeck dann auch konstatieren. Daher hofft er inzwischen, „dass auch mal aus einer kleinen Chance“ ein Tor entspringt.
"Punkt für den Klassenerhalt"
Es war zwischen der 65. und 80. Minute, als das Zeitfenster aufging, in dem der SVB im achten Saisonspiel seinen ersten Sieg hätte schaffen können. In dieser Phase kamen die Lichtenberger nur noch mit Mühe aus der Gefahrenzone vor dem eigenen Tor heraus. SVB-Stürmer Tom Nattermann hatte gleich dreimal die Chance zum Tor, doch sind dem Torjäger der vergangenen Saison, in der er 19 Treffer erzielte, der gegenwärtige Ballast und die Unzufriedenheit anzumerken. Ebenso scheiterte Ahmet Sagat kurz nach seiner Einwechslung in der 81. Minute, als er aus aussichtsreicher Position deutlich verzog.
Statt die Dominanz zu nutzen, Druck, Tempo und Willen zum ersten Saisonsieg aufrechtzuerhalten, überließ der SVB die Schlussphase den Gastgebern. Deren Chancen über die gesamte Spielzeit bewertete Heimtrainer Uwe Lehmann von „höherer Qualität“ als die der Babelsberger. Extrapunkte gibt es dafür bekanntlich nicht, sodass sich beide Seiten letztlich mit jeweils einem Zähler zufriedengeben mussten. Einen „Punkt für den Klassenerhalt“ kommentierte Lichtenbergs Coach die Ausbeute des Aufsteigers. Gleiches gilt wohl auch für den SVB, bei dem Trainer Vorbeck gleich zu Beginn der Spielzeit eine schwierige Saison prophezeit hat. Gleichwohl wird die Dringlichkeit eines Erfolgserlebnisses immer größer, um nicht in einem Stimmungstief zu landen.
Schwung aus dem guten Auftritt gegen Wacker nicht mitgenommen
Der Eindruck aus dem Spiel vom vergangenen Mittwoch, als der SVB beim 2:2 gegen den haushohen Favoriten Wacker Nordhausen auch als emotionale Einheit agierte, verblasste in der Spätsommer-Sonne des gestrigen Nachmittags. Vom Schwung, den die Mannschaft mitnehmen wollte, war vor allem in der ersten Halbzeit nicht viel zu sehen. „Wir sind nicht richtig in Zweikämpfe gekommen“, haderte Vorbeck. „Zu wenig Pressing und zu wenig Laufbereitschaft“ musste er bei seiner Mannschaft erkennen.
Diese steigerte sich zwar nach dem Seitenwechsel, doch Momente, wie sie an diesem Spieltag etwa der FC Energie Cottbus schaffte, der in der Nachspielzeit aus einem 1:2 noch ein 3:2 schaffte, oder Fürstenwaldes Torwart David Richter, der in der 92. Minute gegen Viktoria Berlin zum 2:2-Ausgleich traf, bekommt der SVB aktuell nicht kreiert. Oder es fehlen zehn Zentimeter: Wäre Nulldrei-Kapitän David Danko um diese größer, hätte er die gute Hereingabe von Fabrice Montcheu mit dem Kopf erreicht und womöglich das 1:0 geschafft – in der 90. Minute. Doch sind das zu viel Eventualitäten. Der SVB braucht den Fakt eines Sieges. Angekündigt hat diesen Offensivspieler Bogdan Rangelov, der am kommenden Freitag beim Heimspiel gegen die VSG Altglienicke (Beginn: 19 Uhr) nach seiner Knieverletzung sein Comeback geben möchte.
Fritz Könnicke
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