Statistik: Wachstum der Stadt Potsdam erneut verlangsamt
Die Zuzüge nach Potsdam sind im ersten Quartal auf ein Fünf-Jahres-Tief gesunken. Dennoch werden in wenigen Jahren vermutlich rund 220.000 Menschenin der Stadt leben.
Potsdam - Das Wachstum in der Landeshauptstadt hat im ersten Quartal 2019 weiter an Fahrt verloren. Wie aus dem aktuellen Quartalsbericht der Stadtverwaltung hervorgeht, lebten am 31. März genau 178.668 Menschen in Potsdam. Das sind 321 mehr als Ende 2018.
Damit hat sich das Wachstum erneut verlangsamt: Von Oktober bis Dezember 2018 war die Einwohnerzahl noch um 497 gewachsen, von Ende März 2018 bis jetzt nahm sie um 2200 Personen zu. Das entspricht einem Zuwachs von 1,24 Prozent innerhalb von zwölf Monaten. In den vergangenen Jahren war Potsdams Einwohnerzahl um bis zu 2,5 Prozent jährlich gestiegen.
Das Wachstum speiste sich dabei im vergangenen Quartal ausschließlich aus Zuzügen: 2331 Menschen zogen nach Potsdam, 1781 verließen die Stadt. Daraus ergibt sich ein positiver Wanderungssaldo von 550 Einwohnern. Die Angaben zu den Zu- und Wegzügen sind teilweise vorläufig, da es noch Nachmeldungen geben kann. 387 Potsdamer sind in den ersten drei Monaten dieses Jahres geboren worden. Allerdings gab es 67 Sterbefälle mehr als Geburten. Auch in den vergangenen Jahren waren im ersten Quartal jeweils mehr Potsdamer gestorben als neue geboren wurden.
Weniger innerstädtische Umzüge
Auffällig ist allerdings, dass auch deutlich weniger Umzüge innerhalb der Stadt gezählt wurden. Genau 2036 waren es in diesem Jahr von Januar bis März. Das ist der niedrigste Wert in den vergangenen sieben Jahren. Das deutet darauf hin, dass es weniger freie Wohnungen gibt, in die umgezogen werden kann – oder weil die wenigen leerstehenden Wohnungen zu teuer für die Wohnungssuchenden sind. Dazu passt auch, dass die Zahl der Zuzüge in letzter Zeit deutlich gesunken ist: Weniger waren es zuletzt im zweiten Quartal 2014 – also vor fast fünf Jahren. Ob das ein Trend ist, muss sich jedoch erst noch zeigen: Auch in den Vorjahren war das erste Quartal jeweils das Quartal mit den wenigsten Zuzügen.
Zuzug aus dem Ausland verlangsamt
Zu Potsdams Einwohnerwachstum trug in den vergangenen Jahren auch der Zuzug aus dem Ausland bei. 15.580 Potsdamer besaßen Ende Juni nicht die deutsche Staatsbürgerschaft. Das sind 890 mehr als ein Jahr zuvor. Das Tempo des Zuzugs aus dem Ausland hat sich allerdings verlangsamt. Der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung stieg im Jahresvergleich von 8,3 auf 8,7 Prozent. Damit liegt die Stadt weiterhin deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt.
Laut Prognosen der Stadt wird Potsdam bereits 2035 rund 220.000 Einwohner zählen – bei einem jährlichen Zuwachs von 2400 bis 3800 Menschen. Zu den nun fast 179.000 Einwohnern mit Hauptwohnung kommen noch weitere 5582, die mit einer Nebenwohnung in Potsdam gemeldet sind.
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