Neue Schule in Babelsberg: Votum für Schule an der Sandscholle
Die Arbeitsgruppe Schulentwicklung verständigt sich, wo die dringend benötigte Grundschule für Babelsberg entstehen soll: auf einem Teil der Sportanlage Sandscholle. Gegen diesen Standort gab es zuletzt Widerstand.
Babelsberg/Waldstadt/Am Stern - Es bleibt dabei: Trotz Protesten soll die dringend benötigte Grundschule für Babelsberg auf einem Teil der Sportanlage Sandscholle entstehen. Der wegfallende Rasenplatz soll nahe dem vier Kilometer entfernten Bahnhof Rehbrücke neu errichtet werden – samt eines zusätzlichen Sportplatzes. Darauf hat sich nach PNN-Informationen die Arbeitsgruppe Schulentwicklung am Mittwochabend verständigt. In dem Gremium, das unter Ausschluss der Öffentlichkeit tagt, sitzen Rathausvertreter, Stadtpolitiker und Elternvertreter.
Gegen den Standort Sandscholle hatte sich zuletzt Widerstand formiert. Auf dem Online-Portal Open Petition haben seit Ende November rund 2200 Menschen gegen die Pläne unterschrieben, darunter mehr als 1700 Potsdamer. Beim Wegfall der Sandscholle würden 800 Sportler – etwa vom SV Babelsberg 03 und von Concordia Nowawes 06 – ihre Sportfläche verlieren, so die Kritik.
Alternativflächen seien nicht tragfähig gewesen
Zuletzt hatten mehrere Fraktionen Alternativflächen für die Grundschule in Babelsberg vorgeschlagen, die die Bauverwaltung kurzfristig noch einmal prüfen sollte. Doch diese Areale hätten sich allesamt als nicht tragfähig erwiesen, hieß es von der Stadt – zum Beispiel waren sie zu klein oder in einem akzeptablen Zeitraum nicht verfügbar. Gegen andere Standorte gab es Naturschutzbedenken – oder sie befinden sich in der Hand von Privaten, die nicht verkaufen wollen.
Der Beschluss kam gegen die Voten der SPD und der Fraktion Die Andere zustande – und beinhaltet nach PNN-Informationen mehrere Bedingungen. „Erst müssen die Ersatzflächen bereitgestellt werden, dann kann mit dem Schulneubau begonnen werden“, sagte ein Teilnehmer der Runde. Ebenso müsse am neuen Standort Rehbrücke ein Kunstrasen- und Rasenplatz samt Sportfunktionsgebäude geschaffen werden. Zudem solle im Zuge des Schulneubaus an der Sandscholle der dort weiter bestehende Kunstrasenplatz erneuert sowie die Errichtung eines zusätzlichen Kleinspielfelds geprüft werden. Zudem sollen für den Stadtteil weitere kleine Sportflächen gesucht werden. Befürworter des Kompromisses – also Linke, CDU/ANW, Grüne und Eltern- sowie Schulvertreter – stimmten unter anderem zu, weil ein Mehrwert für den Potsdamer Sport zu verzeichnen sei. Vor allem die Überlegungen des SV Babelsberg 03 zur Etablierung eines Nachwuchsleistungszentrums am neuen Standort in Rehbrücke wären umsetzbar, hieß es. Am Ende könnte die Lösung zu zweieinhalb Sportflächen mehr für Potsdam führen – und damit zu deutlichen Entzerrungen. Eine schnelle Entscheidung war auch nötig, weil die Schülerzahlen in Babelsberg stetig wachsen und ab dem kommenden Schuljahr bereits übergangsweise Unterrichtscontainer eingesetzt werden sollen.
Erweiterung des Schulstandorts Gagarinstraße Am Stern verzögert sich
Derweil verzögert sich die Erweiterung des Schulstandorts Gagarinstraße im Wohngebiet Am Stern. Grund sei die Tatsache, dass die Schule nach der Neugestaltung nach dem Montessori-Konzept geführt werden soll, sagte Bernd Richter, Chef des Kommunalen Immobilienservice (KIS), am Dienstagabend im Bildungsausschuss. Es habe sich gezeigt, dass das Montessori-Konzept auch baulich andere Ansprüche habe. Deshalb seien einige Umplanungen nötig, so Richter. Wie viel zusätzliche Zeit der Kis nun einrechnet, sagte er nicht. Er verwies aber darauf, dass bis zur Fertigstellung des Erweiterungsbaus das bestehende Schulgebäude weiter genutzt werden könne.
Aus der Pierre-de-Coubertin-Oberschule in der Gagarinstraße soll eine Gesamtschule mit Primarstufe werden. Die Oberschule sollte eigentlich perspektivisch geschlossen werden und bereits ab 2018 keine siebten Klassen mehr aufnehmen. Im selben Jahr sollte die bis zu fünfzügige Gesamtschule ihre Arbeit aufnehmen. Auch ein Hortneubau ist geplant.
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