Pläne für Bürohaus am Filmpark verschoben: Verfahren für eine Baugenehmigung ruht vorerst
Der Investor kommt einem Antrag von SPD und Grünen für die Stadtverordnetenversammlung Anfang Mai zuvor. Die Stadtpolitik diskutiert über ein Moratorium für die ganze Medienstadt.
Potsdam - Pläne für ein Bürohaus in der August-Bebel-Straße liegen vorerst auf Eis. Wie Jan Kretzschmar vom Investor KW Development den PNN sagte, habe man sich mit der Stadtverwaltung darüber verständigt, das Verfahren für eine Baugenehmigung vorerst ruhen zu lassen. Bei dem Vorhaben handelt es sich um eines von mehreren Projekten von KW Development in der Medienstadt. Die Fläche in der August-Bebel-Straße 30 grenzt an das Areal an, auf dem das Großprojekt Media City nach einem Entwurf von Stararchitekt Daniel Libeskind entstehen könnte.
Für den Libeskind-Bau soll es wie berichtet in einem Werkstattverfahren unter Beteiligung der Anwohner mehrere Varianten untersucht werden, wie der Entwurf umgesetzt werden kann. Kretzschmar will an der Kreuzung Großbeeren-/August-Bebel-Straße für 300 Millionen Euro einen Bürokomplex mit bis zu 94.000 Quadratmetern Geschossfläche und 5000 Arbeitsplätzen errichten.
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Allerdings muss dafür der Bebauungsplan geändert werden. Kritiker – unter anderem eine Bürgerinitiative – halten die Pläne, die auch ein bis zu 66 Meter hohes Hochhaus einschließen, für „gewaltig und völlig überdimensioniert“.
Kein Teil des Libeskind-Komplexes
Das Vorhaben in der August-Bebel-Straße ist mit rund 12.000 Quadratmetern Nutzfläche deutlich kleiner und nicht Teil des Libeskind-Komplexes. Der Start des Werkstattverfahren soll nun aber auch für das Bürohaus in der August-Bebel-Straße abgewartet werden. „Wir sind guten Mutes, dass sich die Fragen schon in den ersten Schritten des Werkstattverfahrens klären lassen“, so Kretzschmar. Ohnehin sei der Baustart erst für das nächste Jahr vorgesehen gewesen.
Mit dem Aussetzen der Baugenehmigung kommt Kretzschmar auch einem Antrag von SPD und Grünen für die Stadtverordnetenversammlung am 4. Mai zuvor. Darin wird gefordert, bis auf Weiteres keine Baugenehmigungen im Bereich des gesamten Gebiets des Bebauungsplanes 119 zu erteilen. Das Grundstück August-Bebel-Straße 30 wird dabei explizit genannt.