Nahverkehr: Verdi kündigt Streiks für Ende der Woche an
Nach Abbruch der dritten Tarifrunde stehen jetzt Streiks im öffentlichen Nahverkehr an. Am Mittwochmorgen wurde die Arbeit in Frankfurt (Oder) niedergelegt, zum Ende der Woche sind Aktionen in und um Potsdam geplant.
Zum Ende der Woche wird es beim öffentlichen Nahverkehr im Raum Potsdam nach PNN-Informationen zu Warnstreiks kommen. Grund sind die bislang ergebnislosen Tarifverhandlungen zwischen dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) und den rund 3500 Bus- und Straßenbahnfahrern im Land Brandenburg. Nach dem Abbruch der dritten Tarifrunde am Montag kündigte Jens Gröger, Verdi-Landesbezirksfachbereichsleiter für den Bereich Verkehr und Verhandlungsführer auf der Arbeitnehmerseite, am Dienstag in Berlin einen ersten Streik für Frankfurt (Oder) an. Dort werde am heutigen Mittwoch von Dienstbeginn 4 Uhr bis etwa 9 Uhr die Arbeit niedergelegt. Zum Ende der Woche seien Aktionen im Raum Potsdam geplant.
Wie berichtet hatte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bereits in der vergangenen Woche mit Streiks gedroht, sollte die Arbeitgeberseite kein verbessertes Angebot vorlegen. Das Treffen am Montag in Potsdam wurde begleitet von einer Demonstration von rund 70 Bus- und Straßenbahnfahrern. Das bisherige Angebot bezeichnete Gröger am Dienstag als unzumutbar. Der KAV hatte den Beschäftigten der insgesamt 19 Verkehrsbetriebe im Land laut Verdi zuletzt eine auf dreieinhalb Jahre gestreckte Lohnsteigerung von knapp vier Prozent, eine Aufstockung des Weihnachtsgeldes sowie eine Einmalzahlung in Höhe von 250 Euro angeboten. Auf das Jahr heruntergerechnet liege man damit aber sogar noch unter der jährlichen Erhöhung von 1,5 Prozent des auslaufenden sechsjährigen Tarifvertrages und damit auch weiter unter der Inflationsrate, kritisierte Gröger. Verdi fordert eine Lohnsteigerung von insgesamt zehn Prozent und eine Vertragslaufzeit von einem Jahr.
Am Dienstag rückte Verdi von der Maximalforderung ab. Auch mit einer Lohnsteigerung um sieben Prozent gebe man sich möglicherweise zufrieden, so Gröger. Eine längere Laufzeit von maximal 18 Monaten müsste dagegen wiederum beim Lohnaufschlag berücksichtigt werden. Vom KAV war am Dienstag keine Stellungnahme zu bekommen. Allerdings bezeichnete vergangene Woche die stellvertretende Geschäftsführerin, Bärbel Gutstein, die Positionen von Arbeitgeber und Arbeitnehmer als sehr weit voneinander entfernt.
Von den Tarifverhandlungen betroffen sind auch die gut 800 Beschäftigten der der Havelbus-Verkehrsgesellschaft mbH, die mit ihren Buslinien die Kreise Potsdam-Mittelmark und das Havelland mit der Stadt Potsdam verbindet und der Verkehrsbetrieb in Potsdam GmbH (ViP). „Alle Betriebe im Land haben uns versichert, dass sie für den Arbeitskampf bereitstehen“, drohte Gewerkschafter Gröger am Mittwoch. Marco Pavlik, Verdi-Geschäftsführer für den Bezirk Potsdam und Nordwest-Brandenburg, kündigte zudem an, man werde wirksam gegen Streikbrecher vorgehen, etwa wenn Geschäftsführer beabsichtigen würden, leitende Angestellte mit Fahrzeugen der jeweiligen Flotte loszuschicken. „Wir werden die Aus- und Zufahrten der Betriebshöfe dichtmachen“, sagte Pavlik in Berlin.
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität