Potsdam: Umbau im Gange
Das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte konzipiert die Dauerausstellung neu.
Nach der Finissage der 15-jährigen Dauerausstellung im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG) bleibt der Kutschstall am Neuen Markt bis zum 21. August geschlossen. Am gestrigen Sonntag war die Ausstellung „Land und Leute. Geschichte(n) aus Brandenburg“ zum letzten Mal geöffnet. Kulturstaatssekretärin Ulrike Gutheil bezeichnete die Schau, die 2003 eröffnete, laut einer Mitteilung ihres Ministeriums als Erfolg. „Die Dauerausstellung zu Brandenburg vom Mittelalter bis zur Neugründung des Bundeslandes im Jahr 1990 hat in den vergangenen 15 Jahren mehr als eine halbe Million Besucherinnen und Besucher angezogen“, sagte Gutheil bei der Finissage. Sie lobte auch das Bildungsprogramm für Schüler „Ein Tag in Potsdam – Geschichte erleben“, an dem bereits über 70 000 Kinder und Jugendliche aus Berlin und Brandenburg teilgenommen haben.
Nach dem Abschluss der Ausstellung wird nun das Museum zunächst für einige Wochen für Umbaumaßnahmen geschlossen bleiben. Ab dem 22. August öffnet das Museum dann unter dem Motto „Wegen Umbau geöffnet!“. Unter dem Titel „Intermezzo – Der Kutschpferdestall 1790 bis 2020“ blickt eine Ausstellung dann auf die Geschichte des erhaltenen Teils des barocken Stadtschloss-Ensembles zurück und gibt Einblick in die Zukunftsplanungen für das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte. Bei freiem Eintritt soll das interaktive Potsdam-Modell weiterhin zu sehen sein, das die preußische Residenz-, Garnison- und Behördenstadt im Jahr 1912 vorstellt.
Unterdessen soll die Dauerausstellung zum geschichtlichen Überblick über Brandenburg in den kommenden beiden Jahren neu konzipiert werden. Unter dem Titel „Brandenburg.Ausstellung“ soll diese im Oktober 2020 zum 30. Jubiläum der Wiederbegründung des Landes Brandenburg eröffnet werden. Darin soll Leitfragen zur Identität nachgegangen werden, unter anderem unter stärkerer Einbeziehung digitaler Medien. „Mit der Neuausrichtung sollen künftig weitere Zielgruppen angesprochen werden, partizipative und interaktive Elemente verstärkt und aktuelle Entwicklungen berücksichtigt werden“, sagte Staatssekretärin Gutheil. Ziel sei es, den denkmalgeschützten Kutschstall zu einem lebendigen Kulturort in Potsdam auszubauen, die Landesgeschichte und Kultur zeitgemäß zu präsentieren und attraktive Angebote kultureller Bildung zu entwickeln. Dafür sind im Rahmen des Doppelhaushalts 2019/20 zusätzlich eineinhalb Millionen Euro eingeplant.
Trotz des Umbaus im Kutschstall bietet das Museum wie berichtet ein Programm für das Publikum an. In den oberen Stockwerken des HBPG sollen Veranstaltungen sowie Werkstatt- und Sonderausstellungen stattfinden, etwa die am 7. September eröffnende Schau „Beiderseits der Oder: Geschichtsraum / Grenzraum / Begegnungsraum“. Die Schau ist nicht als klassisches Ausstellungsformat angekündigt, sondern als „dokumentarisch-künstlerische Rauminszenierung“, welche die den Deutschen und Polen gemeinsame Region beiderseits der Oder als einen für die europäische Erinnerungsgeschichte zentralen Ort präsentieren soll.
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