Templiner Vorstadt: Uferweg bleibt noch viele Jahre zu
Der Weg zwischen der Speicherstadt und dem Hauptbahnhof wird voraussichtlich auch in den kommenden Jahren nicht barrierefrei werden.
Potsdam - Trotz Kritik und Protest von Anwohnern und anderen Betroffenen ist der Weg zwischen der Speicherstadt und dem Hauptbahnhof in der Templiner Vorstadt für behinderte Menschen bis mindestens 2022 nur mit Hilfe zu bewältigen. Dies aber will Stefan Blumenthal, einst Verwaltungsbeirat von zwei Eigentümergemeinschaften im schon bebauten Teil der Speicherstadt so nicht mehr hinnehmen – und eine Unterschriftenaktion starten, damit der Uferweg zwischen Speicher- und Innenstadt wieder benutzt werden kann.
Anlass ist für ihn der begonnene Umbau des Leipziger Dreiecks, der für Personen, die von der Speicherstadt aus zum Bahnhof wollen, den Weg verlängere und komplizierter mache – auch für Radler und Fußgänger. Für Menschen mit Rollstuhl sei der Weg über die Leipziger Straße wegen der Steigungen ohnehin nicht zu bewältigen, so Blumenthal. Dabei bemühe man sich nun schon seit zwei Jahren, den erst 2014 mit 1,5 Millionen Euro EU-Fördermitteln errichteten und drei Jahre später wieder geschlossenen Uferweg erneut nutzbar zu machen. Doch das sei erst aus Kosten- und dann aus Sicherheitsgründen vom Investor abgelehnt worden: Wie berichtet will die niederländische Firma Reggeborgh, eng verbunden mit dem Bauriesen KondorWessels, vor Ort ein Wohn- und Gewerbequartier nebst Hotel errichten.
Im Rathaus sieht man nur begrenzte Handlungsmöglichkeiten. Man bedaure zwar die Situation, sagte Stadtsprecherin Christine Homann auf Anfrage. Doch bereits im vergangenen Juli habe man auf die Verzögerungen zur Öffnung des Uferwegs hingewiesen. Es sei eben so: Erst müssten die Hochbauarbeiten für das neue Quartier abgeschlossen sein. „Die dringend notwendige Ufersanierung einerseits und die parallel stattfindenden Erschließungsarbeiten gefolgt von Hochbaumaßnahmen andererseits lassen eine zwischenzeitliche Öffnung aus Sicherheitsgründen nicht zu. Eine Querung der Baustelle wäre zu gefährlich“, so Homann. Man wolle aber vor Ort noch einmal das Gespräch mit Betroffenen suchen.