21. Potsdamer Hallenmasters: Treff der Potsdamer Fußball-Familie
Wieder vornehmlich hiesige Teams zu seinem Potsdamer Hallenmasters einzuladen, war im Vorjahr genau die richtige Entscheidung, sagt Veranstalter Sven Thoß. Daher wird auch die 21. Auflage von heimischer Fußballkunst geprägt sein.
Die Organisation des diesjährigen Potsdamer Hallenmasters läuft aus Sicht von Sven Thoß vergleichsweise ungewohnt ab. Bei ihm – dem Urheber dieses inzwischen renommierten Fußballturniers, das er einst als Projekt im Rahmen seines Sportstudiums aus der Taufe hob – laufen zwar wie bei den 20 vorhergehenden Auflagen die Fäden zusammen. Doch befindet sich jenes Planungszentrum nicht mehr in seiner Brandenburger Heimat. Stattdessen koordiniert er vom Rande des Harzes aus. Seit Sommer ist Sven Thoß nämlich Chefcoach des niedersächsischen Regionalligisten Goslarer SC.
Dass er trotz rund 250 Kilometern Entfernung und seinen umfangreichen Viertliga-Trainerverpflichtungen zugleich auch Chefstratege des Potsdamer Hallenmasters bleibt, sei für ihn „keine Frage“ gewesen. „Allerdings“, räumt Thoß ein, „habe ich mich dieses Jahr schon etwas zurückgenommen und meinen Kompagnons mehr Aufgaben überlassen als sonst.“ Er bezeichnet diesen Schritt auch als Beginn eines „zarten Übergangs“, um die hauptverantwortliche Turnierführung künftig abgeben zu können. „Ich habe ja mittlerweile ein starkes Team zusammen, das die Veranstaltung auch ohne mich in vorderster Linie gut weiterentwickeln kann.“ Dazu gehören vor allem sein Neffe Felix Thoß, Sven Lange, Philipp Völker und Sebastian Michalske. Letzterer ist Trainer von Fortuna Babelsberg – dieser Klub gewann 1994 die Turnierpremiere in Golm und wird nun bei der übernächsten Samstag in der MBS-Arena stattfindenden 21. Auflage erstmalig offizieller Veranstalter sein.
Welcome United 03 ist dieses Jahr mit dabei
Dabei soll erneut auf Lokalkolorit gesetzt werden. Nach vielen Jahren, in denen Sven Thoß verstärkt Teams aus anderen Bundesländern oder gar dem Ausland akquiriert hatte, kehrte er beim Jubiläum 2015 zu den Wurzeln eines Budenzaubers mit Vereinen aus der Region zurück. Der Zuspruch von rund 1500 Zuschauern habe gezeigt, dass es „genau die richtige Entscheidung“ war, meint der 49-Jährige. Er selbst sehe in dem Masters längst nicht mehr nur den sportlichen Reiz, sondern schwört besonders auf den verbindenden Charakter: „Das ist ein Treffpunkt für den Fußball aus Potsdam und dem Umland geworden.“ Funktionäre, Spieler, Fans finden bei der Veranstaltung zusammen. Erst in der Arena am Luftschiffhafen, anschließend bei der Party in der benachbarten Kanu-Scheune.Welche der zehn teilnehmenden Mannschaften dort diesmal den Triumph feiern wird, entscheidet sich zuvor in den Gruppenspielen der zwei Staffeln und den darauffolgenden Duellen der Finalrunde. Im Starterfeld stehen unter anderem Regionalligist und Vorjahresfinalist SV Babelsberg 03 sowie Titelverteidiger FSV Babelsberg 74.
Ganz besonders freut sich Sven Thoß allerdings über die Teilnahme einer anderen Mannschaft. Sie kickt zwar derzeit nur in der 2. Kreisklasse und ist damit verglichen mit den neun weiteren Mitstreitern am niedrigsten im Ligabetrieb angesiedelt, dennoch wird sie deutschlandweit beachtet. Die Rede ist von Welcome United 03. Durch die Einladung dieses SVB-Flüchtlingsteams erweitert Thoß die Veranstaltung hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Kraft um eine weitere Dimension: Potsdams Fußball-Familie trifft nicht mehr nur sich selbst, sondern auch auf Menschen, die aus Krisenländern geflüchtet sind und nun Teil der hiesigen Gemeinschaft werden möchten. Neben der Welcome-Truppe werden zudem weitere Flüchtlinge in der Halle sein, die von Turnierpartner ProPotsdam Freikarten erhalten. Thoß: „Im Sinne von Integration möchten wir damit ein Signal setzen. Wir hoffen, dass wir so diesen Spielern und Zuschauern nach dem Leid, was sie ertragen mussten, ein schönes Erlebnis bereiten können.“
Thoß ist "nächsten Schritt" seiner Trainerkarriere gegangen
Während die letzten Turniervorbereitungen auf Hochtouren laufen, steckt der Fußballcoach derweil auch schon wieder mit seiner Goslarer Mannschaft mitten im Training. Er macht sie fit für den zweiten Teil der Saison. Mit der ersten Hälfte sei der gebürtige Potsdamer sehr zufrieden. „Nach einem riesigen personellen Umbruch im Sommer mit 16 Ab- und zwölf Zugängen wurden wir als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt. Aber jetzt haben wir 23 Punkte auf dem Konto und stehen als Elfter im Mittelfeld der Tabelle gut da“, urteilt Thoß, der in seiner Trainerkarriere unter anderem bei den Erst- beziehungsweise Zweitliga-Frauen von Turbine Potsdam, Tennis Borussia Berlin, Lok Leipzig und Blau-Weiß Hohen Neuendorf tätig war sowie bei den Männern des Brandenburgligisten Werderaner FC und Oberligisten Brandenburger SC Süd. Mit dem Engagement in Goslar folgte schließlich der „nächste Schritt meiner persönlichen Entwicklung“. Sven Thoß hat sich in den vergangenen Jahren als Trainer genauso stetig nach oben gearbeitet, wie er sein Potsdamer Hallenmasters gleichsam vorangebracht hat.
Hier finden Sie die diesjährigen Turnierteilnehmer und Informationen zum Ticketverkauf.
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