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Im Reisestress treffsicher. Der Potsdamer Nachwuchs-Nationalspieler Sascha Seifert erzielte beim Turnier in Budapest drei Tore und netzte beim Ligaduell mit Duisburg gleich sechsmal ein.
© Verein/Sandra Seifert

OSC Potsdam: Traumreise ohne Happy End

Das U17-Wasserball-Team des OSC Potsdam kam dieser Tage viel rum. Zwar verlor es dabei knapp im Bundesliga-Halbfinale gegen den ASC Duisburg, gewann aber zuvor in Budapest tolle Erinnerungen. Und nun soll Bronze der deutschen Meisterschaft erkämpft werden.

Es war wohl der außergewöhnlichste Trip, den die Wasserball-Abteilung des OSC Potsdam je im Nachwuchsbereich unternommen hat: Nach dem Hinspiel im U17-Bundesliga-Halbfinale gegen den ASC Duisburg (7:7) in der Vorwoche reiste ein Großteil der Mannschaft über einen aufregenden Zwischenstopp inklusive Turnier in Budapest zum Rückspiel in den Ruhrpott. Möglich wurde dies erst durch die Bereitschaft des Gegners aus Duisburg, der einer Verlegung der Partie von Samstag auf Sonntag sofort zustimmte.

Selber spielen und den Besten zuschauen

Beinahe wäre dieses Abenteuer noch mit einer Sensation beendet worden. Doch im Rückspiel in Duisburg unterlag der OSC nach großem Kampf denkbar knapp mit 14:15 (4:5, 3:6, 3:3, 4:1) und schließt die Saison nun mit dem Bronzeduell der deutschen Meisterschaft gegen den SSV Esslingen ab. Bereits am Samstag steigt das erste von zwei Duellen. Im Brauhausberg-Bad empfängt der OSC um 16 Uhr die Gäste zum Hinspiel. Am 10. Juni steigt dann auswärts das entscheidende Match um Rang drei.

Bevor die Potsdamer Jugendtruppe ihr Bundesliga-Semifinale gegen Duisburg absolvierte, hatten mehrere der talentierten Akteure mit der U19-Mannschaft des OSC in der ungarischen Hauptstadt ihr Können gezeigt. Im Rahmen der Final-Six-Runde der Champions League nahm der Tross aus Brandenburgs Hauptstadt an einem hochkarätig besetzten Turnier des befreundeten Vereins Ferencvaros Budapest teil. „Am Vormittag haben wir immer selbst gespielt, abends dann die Matches der besten sechs Vereinsteams der Welt geschaut“, sagte U17-Trainer André Laube, der die Mannschaft mit Männercoach Alexander Tchigir und Potsdams Wasserball-Abteilungsleiter Andreas Ehrl begleitete. „Ein Erlebnis, was den Jungs keiner mehr nehmen kann“, bestätigte Ehrl und ergänzte: „Diese Erfahrungen sind in der Entwicklung eines Spielers so wichtig. Diese Begeisterung in Ungarn für den Sport ist einmalig.“ Über 10.000 Zuschauer waren beim Finaltag in der für die diesjährige Schwimm-Weltmeisterschaft errichteten Duna-Arena und feierten überschwänglich den erstmaligen Königsklasse-Sieger Szolnoki Vizilabda SC aus dem Südosten des Gastgeberlandes.

Starkes Comeback in Duisburg nicht veredelt

Im parallel stattfindenden U19-Turnier musste sich der OSC im Kampf gegen die europäischen Spitzenteams keineswegs verstecken. In der ersten Partie gegen die Lokalmatadore von Ferencvaros lag der OSC zur Halbzeit lediglich 7:9 in Rückstand, musste sich dann aber noch 11:18 geschlagen geben. Mit 18:11 siegte Potsdam dann gegen das rumänische Team aus Oradea, bevor die Mannschaft im letzten Match gegen den spanischen Meister dieser Altersklasse, CN Terrassa Barcelona, 7:15 unterlag. Bester Schütze des OSC war der deutsche A-Nationalspieler Dennis Strelezkij mit elf Treffern, gefolgt von Thilo Popp (9), der ebenfalls schon viele Erfahrungen in der Männer-Bundesliga sammeln konnte, sowie Sascha Ufnal (6), Sascha Seifert (3) und Lu Meo Ulrich (3).

Die drei U17-Nationalspieler Ufnal, Seifert und Ulrich drückten anschließend auch dem Halbfinal-Rückspiel in Duisburg aus Potsdamer Sicht den Stempel auf. „Offensiv war das sicher unser bestes Spiel, aber in der Verteidigung waren wir heute zu schwach“, resümierte Coach André Laube nüchtern den Spielverlauf. „Dennoch Riesenrespekt an das Team, was zu jeder Sekunde gekämpft hat.“ Schließlich lag der OSC Mitte des dritten Abschnitts 8:14 in Rückstand, aber kämpfte sich mit einer eindrucksvollen Leistung zurück in das Spiel. Knapp eine Minute vor Schluss hatte der OSC in Überzahl sogar noch die große Chance auf den Ausgleich, aber der Wurfversuch blieb in der Duisburger Verteidigung hängen und das Spiel endete 14:15.

Abschlussspiel im alten Brauhausberg-Bad

In dieser Begegnung war vor allem Seifert für die Duisburger Hintermannschaft nicht zu stoppen. Sieben Treffer erzielte der 16-Jährige. „Was bleibt, ist einfach ein riesiges Erlebnis. Diese Reise wird wohl allen für immer haften bleiben. Jetzt gilt es noch, sich zwei Wochenenden voll zu konzentrieren, um gegen Esslingen doch noch die Medaille zu holen“, so Laube. Nach den Reisestrapazen der vergangenen Tage dürften sich die Potsdamer Nachwuchs-Wasserballer freuen, am Samstag nur eine kurze Anreise in das Brauhausberg-Bad zu haben.

Die altehrwürdige Halle, die eigentlich bereits am 21. Mai geschlossen wurde, öffnet dann dank Ausnahmegenehmigung noch ein letztes Mal seine Pforten. Und zwar für gleich zwei Partien um Bronze in der deutschen Meisterschaft. Um 16 Uhr ist die U17 des OSC gegen Esslingen dran, zwei Stunden später folgen die Männer gegen den ASC Duisburg. PNN

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