Sport: Torhüterin Nadine Angerer hält ihre Erinnerungen fest
Die einstige Turbine- und Weltfußballerin hat ihre Biografie geschrieben. Am Dienstag ist sie damit in Potsdam zu Gast
Nadine Angerer, Weltfußballerin 2013 und zugleich auch Europas Fußballerin des Jahres, Kapitän des DFB-Nationalteams, vierfache Europa- und zweimalige Weltmeisterin, Globetrotterin und von 2001 bis 2007 Torhüterin bei Turbine Potsdam, hat gemeinsam mit der Münchner Sportjournalistin Kathrin Steinbichler ein Buch geschrieben. „Im richtigen Moment“ ist der Titel, der jetzt auf den Markt gekommen ist.
Die 224 Seiten sind mehr als nur eine Sportbiografie. Denn Angerer erzählt von ihrer spannenden und unkonventionellen Karriere, unterhaltsam und unverblümt über wilde Zeiten, die richtige Motivation zur rechten Zeit, über Konflikte und persönliche Entwicklungen und über die Menschen, die sie auf ihrem Weg begleitet und unterstützt haben.
Einer davon ist Turbines Coach Bernd Schröder. Potsdam selbst beschreibt sie als wichtige Station ihres Weges zum Erwachsen-Werden. Nicht nur, weil die mittlerweile 36 Jahre alte gebürtige Fränkin hier eine erfolgreiche Zeit erlebt hat. Etwa den Gewinn des Uefa-Womencups 2005 oder zwei deutsche Meistertitel und dreimal den DFB-Pokal, ehe sie 2006 zu Djurgarden Stockholm wechselte, über den 1. FFC Frankfurt danach zu Brisbane Roar nach Australien und Portland Thorns in die USA ging, wo sie in diesem Jahr erneut spielen wird. „In der Zeit bei Potsdam bin ich erwachsen geworden“, schreibt sie. „Ich sah viel mehr Unfertiges als je zuvor. Und ich merkte, dass mir das gefiel, ich war ja selbst noch unfertig.“
Schon der Einstieg bei Turbine, von Bayern München kommend, war kurios. Ohne Wohnung, den Hausrat in einem Anhänger auf dem Hof der Eltern der damaligen Spielerin Madleen Wilder eingelagert. Erste Wohnung in Neukölln, später ein Dachgeschoss in Lichtenberg. Angerer fühlte sich wohl in Berlin und bei Turbine. Das Karl-Liebknecht-Stadion bezeichnet sie als „unsere Trutzburg“.
Sehr schnell habe sie Bernd Schröders Qualitäten zu schätzen gelernt, schreibt sie. Außen hart und knorrig, aber innen mit weichem Kern und ein Mann von hohem Intellekt. Einer, „mit dem man gute Gespräche führen kann“. Von Bernd Schröder habe sie viel gelernt, bezeichnet ihn als „einen der loyalsten und sozialsten Menschen, die ich je kennengelernt habe. Er kann knallhart sein und zugleich absolut fürsorglich.“ Im Herzen sei er ein liebevoller Kerl. „Allerdings provoziert er auch gerne und mit dem Alter immer öfter. Das hat er schon immer gemacht, um ihm wichtige Themen anzusprechen.“ Seine Philosophie, man spiele nicht nur für sich und Turbine, sondern vertrete die Stadt und die ganze Region des Ostens, bewundert sie im Buch ebenso wie die lockere, aber auch direkte Mentalität der Leute und das Familiengefühl bei Turbine. „Ich mag die Menschen dort.“ Es sei ungeschminkter und ehrlicher im Osten als im Westen. rh
Am Dienstag signiert Nadine Angerer um 17 Uhr ihr Buch im „Press & Books“ in den Bahnhofspassagen
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität