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Die erleuchte Spitze des Heilig-Geist-Turms in Potsdam.
© promo

Andrang in Pflegeheimen: Termine für Besuche größtenteils ausgebucht

Die Öffnung der Seniorenheime für Besucher stellt die Einrichtungen vor Herausforderungen. Manche Häuser mussten Angehörige wieder nach Hause schicken.

Potsdam - Die kurzfristige Öffnung von Seniorenheimen für Besuche von Angehörigen, die das Land am Freitagabend verfügt hat, stellt Pflegeheime vor große Herausforderungen. Am Wochenende sollen bei Potsdamer Einrichtungen zahlreiche Personen vor den Türen gestanden haben, um ihre Verwandten zu besuchen. Dies war wegen der Coronapandemie wochenlang nicht erlaubt. Es habe einen regelrechten Andrang gegeben, bestätigten das Vitanas Senioren Centrum am Volkspark und das Pflegewohnstift Babelsberg.  

„Wir mussten sie wieder nach Hause schicken, wir lassen Besucher nur mit Terminen rein“, sagte Wohnbereichsleiter Oliver Czaika vom Babelsberger Pflegewohnstift. „Es ist eine schwierige Situation“, bestätigte Becky Fischer-Liebe, Leiterin des Vitana Senioren Centrum. Einerseits könne man die Wünsche der Angehörigen verstehen, andererseits gehörten die Bewohner der Heime zur größten Risikogruppe bei Coronainfektion. „Ich halte die Lockerung für verfrüht“, so Fischer-Liebe. Selbst wenn die Besuchstreffen wie im Vitanas Centrum zwei Pavillons im Garten stattfinden, fürchtet die Leiterin, dass die Situation „fast unkontrollierbar ist“. 

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Treffen im Garten möglich

Auch im Babelsberger Pflegestift können sich nach Terminvereinbarung Angehörige mit Bewohnern im Garten treffen. In der Seniorenresidenz Heilig Geist Park wird es ab Dienstag zwei Tische mit Plexiglastrennwänden im Restaurant geben, an denen die Besuche erfolgen sollen. Angehörige dürfen nur mit Mundschutz in die Heime, die Abstandsregeln müssen eingehalten werden. In etlichen Pflegeheimen sind die Besuchstermine für diese Woche bereits vergeben.  

Angesichts der wieder erlaubten Besuche hat das Gesundheitsministerium am Wochenende um Verständnis für die Einhaltung der notwendigen Anti-Corona-Regelungen geworben. „Heime müssen den Zugang steuern im Interesse der Bewohner“, so Ministeriumssprecher Gabriel Hesse. In den nächsten Tagen werde sich das einspielen. Pro Bewohner ist den Angaben zufolge jeweils nur ein Besucher möglich. Die Wohlfahrtsverbände in Brandenburg haben die kurzfristige Änderung für Pflegeheime kritisiert. Die aktuelle Lockerung sei zwar richtig, gehe jedoch „zu schnell und zu weit“, erklärte die Liga der Wohlfahrtsverbände am Samstag in Potsdam. 

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