Potsdam: Tack für Regio-Tram
Variantenvergleich: Bau einer Tram von Potsdam in die Region Teltow sinnvoll
Die verkehrspolitischen Sprecherin der Linkspartei.PDS-Fraktion im Landtag, Anita Tack, hat den Potsdamer Verkehrsplanern gestern ein Zeugnis voller Fünfen und Sechsen ausgestellt. Der Aktionsplan zur Verbesserung der Luft sei noch immer nicht da, Sofortmaßnahmen gegen die hohe Feinstaubbelastung würden nicht eingeleitet und der Umbau der Mitte im Bereich des Alten Marktes zur Freimachung des Landtagsareals könnte anders durchgeführt werden, sagte Tack vor Journalisten. Vor allem kritisierte sie die beschlossene Umwidmung der Yorckstraße zur Bundesstraße.
Zudem sprach sie sich bei der Finanzierung des Öffentlichen Personennahverkehrs für den Einsatz von Landesgeldern aus, um die Kürzung der Regionalisierungsmittel abfangen zu können. Tack wolle sich daher dafür einsetzen, dass das Land Mittel für den ÖPNV einsetzt. Bisher würden lediglich die vom Bund eingesetzten Regionalisierungsmittel dafür verwendet. Bereits im kommenden Jahr stünden daher sechs Millionen Euro weniger zur Verfügung.
Trotz der angespannten Lage plädiert Tack für den Bau einer so genannten Regio-Tram von der Potsdamer Gaußstraße über die Potsdamer Allee zur Waldschänke Stahnsdorf und weiter nach Kleinmachnow sowie zum Teltower Regionalbahnhof. Zwar würden sich die Städte und Gemeinden in Potsdam-Mittelmark bislang für den Bau der Stammbahn aussprechen und an einer Regio-Tram nicht interessiert sein, doch sieht Tack die Chancen der Stammbahn als gesunken an. Ein Variantenvergleich des Landes weise für die Stammbahn ein „geringes Erschließungspotenzial“ in Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf aus. Dagegen werde der Regio-Tram eine „annähernde Flächenschließung bei großer Nachfragewirkung bei geringen Investitionskosten“ bescheinigt. Vier verschiedene Streckenführungen wurden geprüft, die teuerste soll 105 Millionen Euro kosten und würde ab Stahnsdorf-Waldschänke eine Strecke durch Kleinmachnow nach Berlin-Zehlendorf beinhalten. Nach Angaben des Variantenvergleiches wäre der Zuschuss pro Zug-Kilometer mit 6,20 Euro für die Regio-Tram geringer als beim Bau der Stammbahn oder einer S-Bahn-Strecke. Die Finanzierung des Projektes zumeist auf Brandenburger Gebiet kann sich Tack über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz des Bundes vorstellen. jab
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