„Enttäuschend und nicht hinnehmbar“: Streit um Busse nach Groß Glienicke
Die Stadtverordneten hatten vom ViP einiges gefordert, um die Verkehrssituation im Potsdamer Norden zu verbessern. Doch davon ist nur wenig passiert.
Potsdam - Eine emotionale Debatte drehte sich am Dienstagabend im Bauausschuss um den Nahverkehr in Potsdams Norden. Anlass war ein Antrag des Ortsbeirates Groß Glienicke. Dieser sah vor, dass die Stadt als Gesellschafter den Verkehrsbetrieb (ViP) beauftragt, die Buslinie 638 mindestens einmal pro Stunde bis zum Hauptbahnhof durchfahren zu lassen. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 enden die Busse aus Spandau bekanntlich außerhalb des Schülerverkehrs am Campus Jungfernsee.
Mehrere Tausend Unterschriften gegen die Kappung des Busses
Gegen die Kappung des Busses hatte es Proteste gegeben. Eine Bürgerinitiative sammelte mehrere Tausend Unterschriften. Daraufhin hatten die Stadtverordneten konkrete Verbesserungen an dem Umsteigepunkt gefordert – unter anderem eine Toilette und bessere Unterstellmöglichkeiten. Außerdem sollte in den Trams und an den Haltestellen angezeigt werden, welche Tram einen direkten Anschluss an den Bus erreicht. So sollten insbesondere in den Abendstunden längere Wartezeiten an der Haltestelle am Stadtrand vermieden werden. Doch nichts davon sei passiert, beklagte Ortsvorsteher Winfried Sträter. Ein Vertreter des ViP teilte mit, dass die Information an den Anzeigetafeln technisch nicht möglich sei. Der Anschluss der Busse klappe meist gut. Außerdem habe man Flyer verteilt.
Bei den Ausschussmitgliedern kam das nicht gut an: Das Ergebnis sei enttäuschend und nicht hinnehmbar, sagte der Ausschussvorsitzende Ralf Jäkel (Linke). Der Antrag wurde am Dienstag nicht abgestimmt, sondern auf die nächste Sitzung verschoben. Dann soll auch der ViP noch mal erklären, wann eine Toilette gebaut werden kann. Potsdams Baubeigeordneter Bernd Rubelt (parteilos) sagte allerdings, dass der Bus aus Kostengründen nicht verlängert werde.
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