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Das Strandbad Babelsberg.
© Andreas Klaer

Annäherung im Potsdamer Welterbe: Stiftung relativiert Komplett-Badeverbot

Die Schlösserstiftung will das Badeverbot künftig an "neuralgischen Punkten" durchsetzen. Gleichzeitig setzt die Stiftung aber auf eine Aufklärungskampagne. 

Potsdam - Im Streit um die wilden Badestellen im Welterbepark Babelsberg gibt es eine Annäherung. Vorausgegangen war ein Gespräch zwischen Vertretern der Babelsberger SPD und der Schlösserstiftung. Letztere erklärte nun auf PNN-Nachfrage, dass das bisher geduldete Baden „an besonders neuralgischen Punkten“ künftig unterbunden werden soll. Dort solle das ohnehin laut Parkordnung bestehende Badeverbot künftig stärker kontrolliert und durchgesetzt werden, sagte Stiftungssprecher Frank Kallensee den PNN. Als Beispiel nannte er den Bereich unterhalb der Rosentreppen. So wie bisher könne es jedoch nicht weitergehen. Um die sensiblen Uferbereiche zu schonen, soll parallel auf mehr Information gesetzt werden. Bürger sollen über die Schäden aufgeklärt werden. 

Wie berichtet hatten sich Stadt und Stiftung im Zuge eines Kompromisses über einen Flächentausch am Strandbad Babelsberg auch darauf geeinigt, ab der Badesaison 2020 gemeinsame Anstrengungen zu unternehmen, um das wilde Baden im Park außerhalb des Strandbades zu unterbinden. Hintergrund des Vorstoßes der Stiftung ist der steigende Nutzungsdruck in der wachsenden Stadt. So hatte es besonders in den beiden sehr warmen Sommern 2018 und 2019 immer wieder Schlagzeilen über vermüllte Uferwege und Vandalismus gegeben, nicht nur in Babelsberg, sondern auch im Neuen Garten. 

Öffnungszeiten des Strandbades sollen verlängert werden

Die Babelsberger SPD hatte mitgeteilt, dass sie auf eine einvernehmliche Lösung dringe. „Wir plädieren zudem für deutlich verlängerte Öffnungszeiten des Strandbads: Es sollte so lange zugänglich sein wie der Park“, so der Ortsverein. Zudem solle auch künftig das Baden außerhalb des Strandbads in begrenztem Umfang möglich bleiben. Die Stiftung habe angekündigt, „dass die von vielen befürchtete rigorose Durchsetzung eines Badeverbots in den bisher geduldeten Bereichen nicht geplant ist“. An sensiblen Uferabschnitten solle das Verbot aber kontrolliert werden.

Mit dem Thema beschäftigen sich auch die Stadtverordneten. Am 14. März soll es einen Vor-Ort-Termin geben. Eine Mehrheit hatte die Durchsetzung des Badeverbotes kritisch gesehen. So hatte die SPD-Fraktion gefordert, dass eine Hilfe durch die Stadt, etwa durch das Ordnungsamt, ausgeschlossen wird. 

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