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Baustelle der Garnisonkirche.
© Andreas Klaer

Umstrittener Wiederaufbau: Stiftung Garnisonkirche weist Vorwürfe zurück

Die Garnisonkirchen-Gegner werfen der Wiederaufbaustiftung mangelnde Distanz zum Rechtsextremismus vor. Die Stiftung wehrt sich nun indirekt - und streicht ihre eigene Versöhnungsarbeit heraus.

Potsdam - Nach erneuten Vorwürfen gegen die Stiftung Garnisonkirche reagiert diese indirekt - mit einer offiziellen Erklärung zum "Lernort Nagelkreuzkapelle". In der am Dienstag verbreiteten Mitteilung heißt es, seit "über acht Jahren finden in der Nagelkreuzkapelle und auch an anderen Orten - von Gemeinde, Stiftung und Fördergesellschaft verantwortet - Veranstaltungen zur Auseinandersetzung mit Geschichte und zur Stärkung von Demokratie statt". Den mutmaßlichen Anlass für die Erklärung nennt die Stiftung nicht. Allerdings hatten am vergangenen Freitag Gegner des umstrittenen Wiederaufbauprojekts einen eigenen Lernort über die Geschichte des Bauvorhabens im benachbarten Rechenzentrum eröffnet. Dabei war der Stiftung auch eine mangelnde Distanzierung vom Rechtsextremismus vorgeworfen worden.

Veranstaltungen seit acht Jahren

Die Stiftung stellte den Vorwürfen nun ihre eigene Arbeit entgegen. Im entstehenden Garnisonkirchturm ist ein Versöhnungszentrum geplant. Doch bereits seit 2014 werde der programmatische Dreiklang „Geschichte erinnern, Verantwortung lernen, Versöhnung leben“ mit Veranstaltungen unterlegt, dies sei auch über die Internetseite der Stiftung nachvollziehbar. Dort befänden sich auch virtuelle Bausteine für die Arbeit mit Jugendlichen und auf einer gesonderten Wissens- und Ausstellungsseite eine Dokumentation zur Geschichte der Kirche mit vielen Interviews und Fotos.

Ines Geipel kommt nach Potsdam

Zugleich lud die Stiftung zu einer Diskussionsrunde und Lesung ein, die am Mittwoch ab 19 Uhr im Havelsaal der IHK in der Breiten Straße stattfinden soll, also gegenüber der Baustelle der Garnisonkirche. Eingeladen ist Ines Geipel, Schriftstellerin und Professorin für Verssprache an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch". Die ehemalige Ausnahmesprinterin spricht mit dem früheren Bischof Wolfgang Huber über Wut und Fremdenfeindlichkeit im Osten Deutschland. Über das Thema hatte sie das Buch "Umkämpfte Zone: Mein Bruder, der Osten und der Hass" geschrieben. 

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