Verkehr in Potsdam: Staufalle Behlertstraße
Am 15. Juli beginnen die anderthalbjährigen Bauarbeiten auf der Hauptader in den Potsdamer Norden. Autofahrer müssen sich auf Staus einstellen. Auch anderswo wird in den Ferien gebaut. Ein Überblick.
Potsdam - Potsdamer Auto- und Radfahrer müssen sich bis Ende 2022 auf erhebliche Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt rund um die Behlertstraße einstellen. Dort beginnen mitten in den Sommerferien ab 15. Juli dringend nötige Leitungsarbeiten – und zwar für eineinhalb Jahre, in denen die Straße gesperrt sein wird. Darüber informierte die Verkehrsverwaltung am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Die PNN geben einen Überblick, was das bedeutet und wo es sich in den Ferien außerdem in Potsdam stauen kann.
Eine Dauerbaustelle
Schon vor dem 15. Juli geht es in der Behlertstraße los – für Vorarbeiten muss ab dem nächsten Donnerstag bereits die Linksabbiegerspur in die Berliner Straße gesperrt werden. Doch richtig ernst wird es ab dem 15. Juli, einem Donnerstag, wenn diese zentrale Abfahrt von der Nuthestraße mit täglich rund 20 000 Fahrzeugen komplett gesperrt wird. Die schon länger angekündigten Bauarbeiten sollen rund eineinhalb Jahre dauern. Grund sind Leitungsarbeiten, weil vor allem die alten Wasserrohre unter der Straße erneuert werden müssen. Das diene auch der sicheren Trinkwasserversorgung, erklärte Tiefbauamtschef Thomas Schenke. Ferner soll die Behlertstraße selbst im Zuge der Arbeiten einen breiteren Radweg als bisher erhalten.
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Doch bis dahin wird es für viele Verkehrsteilnehmer ungemütlich: Die Umleitung für Autos, die von der Nuthestraße kommen, soll über die bisher als Einbahnstraße genutzte Hans-Thoma-Straße erfolgen – Autofahrer haben dann also dort nur noch eine Fahrspur pro Richtung zur Verfügung. Ebenso sollen die Französische- und die Hebbelstraße für die Umleitung genutzt werden. Lastkraftwagen werden noch weiträumiger über die Berliner Straße und Am Kanal umgeleitet. Für die Hans-Thoma-Straße wären Lastwagen zu breit, hieß es. Und: Hätte man die Umleitungsstrecke breiter machen wollen, wären dafür Baumfällungen nötig gewesen.
Das alles werde jedenfalls zu „erheblichen Stauerscheinungen“ in der gesamten Innenstadt führen, gerade in den ersten Tagen nach Beginn der Sperrung, sagte Rathaus-Verkehrsplaner Andreas Olm. Die Stadtverwaltung rät daher, die Sperrung möglichst weiträumig zu umfahren – oder mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr zu fahren. Allerdings bedeutet die Baustelle auch für Radfahrer Unannehmlichkeiten: Diese werden einmal über die Hans-Thoma- und Gutenbergstraße sowie zweitens über die gepflasterte Otto-Nagel- und Mangerstraße umgeleitet, dort fallen dafür diverse Parkplätze weg. Wichtig auch: Der Behördenkomplex in der ComCity soll für Autofahrer erreichbar bleiben.
Weitere Großbaustellen
Die Arbeiten beginnen mit Absicht in den Ferien – weil dort zwischen 20 und 30 Prozent weniger Autofahrer unterwegs sind, gerade in den Spitzenzeiten. Allerdings gibt es aktuell auch weitere Großbaustellen in der Innenstadt, speziell am Leipziger Dreieck. Dort geht man am kommenden Montag schon in eine neue Bauphase mit einer neuen Verkehrsführung über. Zugleich kündigte das Rathaus für die letzte Ferienwoche bis zum 7. August einen dann nötigen Schienenersatzverkehr zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt an – damit zum Schulbeginn die Trams wieder ohne Einschränkungen auf neuen Gleisen fahren können, wie Planer Olm sagte. Bis in den Oktober hinein wird am Leipziger Dreieck noch gebaut. Noch bis November gesperrt bleibt auch die Leipziger Straße, daher bestehen erhebliche Staugefahren für den stadteinwärtigen Umleitungsverkehr über den Brauhausberg. Noch bis Ende 2022 gebaut werden auch die Hochstraßenbrücken der Nuthestraße, auch dort ist momentan vor allem stadtauswärts mit Behinderungen zu rechnen. Schon in der Reparatur ist auch die Trambrücke neben der Langen Brücke – diese ist noch bis 31. Juli für Busse gesperrt, auch der Geh- und Radweg dort ist nur eingeschränkt nutzbar. Die Trams fahren dort allerdings weiterhin.
Staugefahr in Bornim
Vor Staugefahr warnt die Stadtverwaltung auch in der Rückertstraße, also der Bundesstraße 273 in der Ortslage Bornim. Diese wird ab dem 28. Juni zwischen Hügelweg und Marquardter Chaussee abschnittsweise halbseitig gesperrt. Daher muss der Verkehr bis zum 6. August mit mobilen Ampeln geregelt werden, was besonders im Berufsverkehr zu Behinderungen führen dürfte. Grund ist auch hier die Sanierung einer Trinkwasserleitung. Verkehrsplaner Olm kündigte auch einen zweiten Bauabschnitt nach den Ferien an – dann zwischen Hügelweg und Hugstraße. Hier könne die Umleitung über den dann frisch sanierten Hügelweg erfolgen, was für weniger Behinderungen sorgen soll.
Der Horstweg: dicht
Schon diese Woche wegen eines Rohrbruchs gesperrt ist der ebenso vielbefahrene Horstweg. In den Sommerferien sind ab dem nächsten Donnerstag weitere Leitungsarbeiten geplant, Bauherr sind die Stadtwerke. Bis zum 6. August muss der Horstweg für die Erschließung eines Baugebiets halbseitig gesperrt werden – und zwar zwischen Nuthe- und Dieselstraße. Der Verkehr wird laut Stadtverwaltung als Einbahnstraße in Richtung Großbeerenstraße geführt. Der Verkehr von Babelsberg in Richtung Nuthestraße wird großräumig umgeleitet.
Baustellen im Süden
Ferner kündigte das Rathaus drei weitere Baustellen im Potsdamer Süden an. So soll zwischen dem 24. Juni und dem 6. August die Straße An der Alten Zauche im Wohngebiet am Schlaatz fertigsaniert werden. Diese wird dafür zunächst für zwei Wochen zwischen Binsen- und Schilfhof gesperrt, Autos werden über die Heinrich- Mann-Allee und den Horstweg in das Viertel umgeleitet. Danach wird im Bereich Am Nuthetal gebaut, dort kann man dann nicht mehr über die Tramgleise fahren. Daher bleibt das Wohngebiet für Autofahrer auch in der zweiten Bauphase nur über den Horstweg erreichbar.
Angekündigt wurden auch Bauarbeiten in der Steinstraße, weswegen diese ab dem 24. Juni zwischen zwischen den Straßen In der Aue und An der Parforceheide gesperrt wird. Der Verkehr wird über die Mendelsohn-Bartholdy-Straße und den Hubertusdamm umgeleitet. „Hier sind umfangreiche Halteverbote für die Busumleitung notwendig“, so die Stadt.
Erneuert wird vom 19. bis zum 30. Juli auch der Straßenbereich an der zentralen Kreuzung vor dem Kirchsteigfeld, also im Bereich Stern-/Ricarda-Huch-Straße. Hier sind zwei Bauphasen mit diversen Sperrungen und Umleitungen vorgesehen – unter anderem über die Gerlachstraße und die Trebbiner Straße.