Maybachstraße in Potsdam: Stadt verteidigt neue Einbahnstraße
Eine Anwohnerinitiative sammelt Unterschriften gegen die neue Einbahnstraße in Potsdam-West. Die Stadt ist allerdings zufrieden mit der Maßnahme.
Potsdam - Die Stadtverwaltung hält trotz Kritik an dem Versuch einer Einbahnstraßenregelung in Potsdam-West fest. Die neue Einbahnstraße im Verbindungsweg von der Geschwister-Scholl-Straße in Richtung Maybachstraße sei als wirkungsvolle Maßnahme eingeschätzt worden, teilte eine Stadtsprecherin auf PNN-Anfrage mit. Zuvor habe man mehrere Varianten geprüft. Dazu habe auch ein Einfahrtverbot aus dem Verbindungsweg in die Geschwister-Scholl-Straße gezählt. Wie berichtet hatte sich in dem Viertel eine Anwohnerinitiative gebildet, die Unterschriften gegen die neue Einbahnstraße sammeln will.
Auch Stadt sagt: Die Einbahnstraße ist eine harte Maßnahme
Die Einbahnstraße ist seit dem 7. Januar als Verkehrsversuch für vorerst ein halbes Jahr eingerichtet worden. Fahrradfahrer können den Weg weiterhin in beiden Richtungen befahren. Ziel sei es, den Durchgangsverkehr in Richtung Innenstadt zu verhindern. „Die relativ harte Variante der Einbahnstraßenregelung wurde gewählt, um die Zahl der Verstöße möglichst gering zu halten“, so die Stadtsprecherin. Einfahr- und Abbiegeverbote werden angesichts der zuvor bestehenden Situation als nicht ausreichend eingeschätzt. Zum Ende des Verkehrsversuches soll es eine Auswertung geben.
Rund 300 Autos waren auf der Straße pro Tag unterwegs
Nach einer Zählung der Stadtverwaltung waren in der Maybachstraße zuvor besonders im morgendlichen Berufsverkehr täglich rund 300 auswärtige Autos stadteinwärts unterwegs. Die dürfen nun nicht mehr durch. Allerdings hatten wie berichtet Ordnungsamt und Polizei angekündigt, auf zusätzliche Kontrollen zu verzichten. Da der Schleichweg nun dicht gemacht wurde, wird es offenbar auf der Zeppelinstraße wieder enger: Autofahrer berichten von Staus. Hintergrund ist die Einengung der Zeppelinstraße seit Sommer 2017.
Einengung der Zeppelinstraße hat Auswirkungen auf benachbarte Viertel
Seit Beginn des Umbaus der stark befahrenen Einfallstraße im Sommer 2017 klagen Bewohner der benachbarten Viertel über die gestiegene Verkehrsbelastung. Viele Autofahrer versuchten dem Stau auf der Zeppelinstraße durch das Wohngebiet auszuweichen. Auf diese Situation bezieht sich nun auch die Stadtverwaltung: „In drei Bürgerversammlungen wurden Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert und die Sperrung der Stauumfahrungsstrecke durch die Maybach- und Geschwister-Scholl- Straße als notwendig angesehen“, hieß es.
Die Gegner der Einbahnstraße beklagen, dass das gesamte Karree nun aus Richtung Westen nur noch mit einem Umweg über die Nansenstraße erreichbar sei. Durch wendende Falschfahrer habe sich die Unfallgefahr erhöht. Allerdings gibt es auch andere Stimmen unter den Anwohnern: Seitdem es die Einbahnstraße gebe, könnten Kinder wieder mit dem Fahrrad auf der Straße fahren, schilderte ein PNN-Leser.