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Auf der Brache neben dem Obdachlosenheim Lerchensteig war der Sportplatz ursprünglich geplant.
© Andreas Klaer

Neue Pläne für Potsdamer Wettkampfsort: Sportplatz Lerchensteig auf Eis gelegt

Für einen geplanten Sportplatz am Lerchensteig müssten Bäume gefällt werden, die Kosten stiegen in unerwartete Höhen. Nun möchte das Rathaus ein Areal am Remisenpark entwickeln.

Potsdam - Nedlitz/Bornstedter Feld - Die Stadtverwaltung rückt ab von ihren umstrittenen Plänen für den Sportplatz Lerchensteig. Entsprechende PNN-Informationen bestätigte die Verwaltung am Dienstag auf Anfrage. „Das Bauantragsverfahren Lerchensteig ruht. Die Verwaltung favorisiert nach einer aktualisierten Standortprüfung den sogenannten Remisenpark im Volkspark Bornstedter Feld“, erklärte Rathaussprecherin Christine Homann. Doch werde vor der Umsetzung des neuen Plans, den man als „erträglicher erachtet als am ursprünglich geplanten Standort Lerchensteig“, eine Änderung des dort gültigen Bebauungsplans erforderlich sein. 

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Zuletzt hatte es wie berichtet bereits Klagedrohungen von Naturschutzverbänden gegeben, weil für den wettkampffähigen Platz, der bislang am Lerchensteig geplant wird, diverse Bäume gefällt werden müssen. Auch waren die geplanten Kosten für den Platz ausgeufert und auf mehr als vier Millionen Euro gestiegen – einst rechnete man mit der Hälfte. Kostentreiber waren unter anderem Ausgleichsmaßnahmen wegen der Baumfällungen oder wegen Schallschutzmaßnahmen für das angrenzende Obdachlosen- und Asylheim der Arbeiterwohlfahrt. Gleichwohl hatte wie berichtet eine Mehrheit der Stadtverordneten, gerade aus SPD, Linken und CDU, trotz aller Kostensteigerungen und Kritik lange an dem Plan festgehalten. Nun aber habe sich endlich „der gesunde Menschenverstand durchgesetzt“, kommentierte der Stadtverordnete Andreas Menzel (Freie Wähler) die Entscheidung – er hatte sich seit vielen Monaten gegen den Bau engagiert. 

Bau könnte 2024 beginnen

Der Platz war speziell für die Potsdamer Kickers geplant worden, die dringend neue Sportflächen benötigen. Doch der Verein muss sich weiter in Geduld üben. Bis zur Schaffung des geänderten Baurechts am Remisenpark mit der entsprechenden Gremienbefassung werde es laut Stadtsprecherin Homann wohl bis 2024 dauern – erst dann könnte also der Bau beginnen. „Bis dahin soll den Kickers die Mitnutzung einer Spielfläche auf der Sportanlage an der Templiner Straße ermöglicht werden“, sagte sie. 

Um dort zusätzliche Trainingszeiten zu erreichen, solle kurzfristig eine Naturrasenfläche in ein Kunstrasenspielfeld umgewandelt werden. Mit den betroffenen Vereinen sei diese Variante „einvernehmlich abgestimmt“. Schon 2017 war der nun von der Stadt wieder favorisierte Standort Remisenpark im Gespräch, damals aber unter anderem wegen der Dauer der nötigen B-Plan-Änderung verworfen worden. Der Lerchensteig war schon damals unter anderem wegen der Naturschutzaspekte, aber auch wegen seiner ungünstigen Verkehrsanbindung kritisiert worden. Unklar ist beim Remisenpark laut Verfahrensbeteiligten, ob auch dort Anwohnerproteste wie bei anderen neuen Sportplätzen zu erwarten sind. 

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