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Nebenan. Das Waldstück grenzt an den Sportplatz des FSV Babelsberg 74.
© Klaer

Fläche in Babelsberg: Sport statt Bäume

Der mögliche Bau eines Sportplatzes auf einer Waldfläche in der Rudolf-Breitscheid-Straße hat trotz Bürgerprotesten eine weitere politische Hürde genommen.

Potsdam - Der Bildungsausschuss stimmte am Dienstagabend mehrheitlich für einen Antrag von SPD und CDU/ANW, wonach die Stadt prüfen soll, ob der Wald zwischen der Tramwendeschleife und den Sportanlagen des FSV Babelsberg 74 für die Schaffung einer wettkampftauglichen Sportfläche geeignet ist. Das Gremium stellte sich damit gegen den Willen zahlreicher Anwohner, die mit einer kürzlich gegründeten Initiative für den Erhalt dieses Waldstücks entlang der S-Bahntrasse eintreten. Mehr als 2000 Unterstützer haben bislang die vor knapp zwei Wochen gestartete Onlinepetition für den Erhalt des Waldes unterzeichnet.

Achim Johannsen von der Bürgerinitiative „Der Babelsberger Wald muss bleiben!“, die die Petition gestartet hatte, warb im Bildungsausschuss am Mittwoch vergeblich dafür, die Überlegungen zur möglichen Rodung des Waldes schnellstens zu beerdigen. Die Fläche sei ein städtisches Naherholungsgebiet, zudem wirke sich der Wald mit seinem Mikroklima positiv auf den Norden Babelsbergs aus. Auch aus Gründen des Naturschutzes müsse das Waldstück als Lebensraum für Pflanzen und Tiere unbedingt erhalten werden, forderte Johannsen. Nach Angaben der Bürgerinitiative ist die strittige Fläche etwa 50.000 Quadratmeter groß. Man erkenne den wachsenden Nutzungsdruck auf Flächen in der immer größer werdenden Stadt Potsdam an, so Johannsen. Dennoch sei an dieser Stelle dem Wald der Vorrang einzuräumen.

Die Andere dagegen

Wenn das Gremium auch mehrheitlich nicht dieser Auffassung folgte, so konnte die Bürgerinitiative am Mittwochabend doch einen kleinen Teilerfolg verbuchen: Statt, wie im ursprünglichen Antrag vorgesehen, nur den besagten Wald auf seine Tauglichkeit für den Bau eines Sportplatzes zu untersuchen, verständigte sich der Bildungsausschuss darauf, diese Suche auf ganz Babelsberg auszudehnen. Der Fokus liegt dabei aber dennoch auf der Waldfläche. Auf diese Fassung einigten sich schließlich SPD, CDU und Teile der Linken; die Grünen und Die Andere stimmten dagegen.

In der vorangegangenen Diskussion erinnerte der CDU-Oberbürgermeisterkandidat Götz Thorsten Friederich daran, dass in Potsdam Sportstätten fehlten und man sich deshalb auf die Suche nach potenziellen neuen Flächen begeben müsse. Torsten Gessner, Bereichsleiter Sport im Rathaus, bezifferte den bislang ungedeckten Bedarf an neuen wettkampftauglichen Sportflächen in Potsdam auf 50.000 Quadratmeter.

Nowawiese könnte stärker ausgelastet werden

Besonders im Potsdamer Norden und in Babelsberg fehlten entsprechende Sportanlagen, so Gessner. Er empfahl den Ausschussmitgliedern die Zustimmung zum Prüfauftrag. Arndt Sändig (Die Andere) wiederum gab zu bedenken, dass der Babelsberger Sportplatz Nowawiese stärker als bisher ausgelastet werden könne, wenn er einen Kunstrasenplatz erhalten würde. Auch bei der Anlage an der Sandscholle vermutet Sändig noch Optimierungsmöglichkeiten. Der dortige Sportplatz könne wohl noch intensiver als bislang genutzt werden, meinte der Stadtverordnete.

Vor dem Bildungs- hatte sich bereits der Umweltausschuss für die Prüfung eines Sportplatzes auf dem Waldstück ausgesprochen, der Bauausschuss hingegen hatte das Ende Mai mit knapper Mehrheit abgelehnt.

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