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Potsdam: Sorgen um Jugendtreffs wachsen

Skatehalle der Diakonie vor Ende? / Ehemalige Rex-Brauerei schon geschlossen / Problem wird Politikum

Innenstadt – Die Zahl der Jugendtreffs in der Innenstadt droht weiter zu sinken. Nach der seit einiger Zeit feststehenden Schließung des „Spartacus“ samt Partyräumen und Jugendclub S 13 könnte nun auch der Skatehalle der Diakonie das Aus drohen. Wie gestern Diakonie-Chef Marcel Kankarowitsch den PNN bestätigte, habe es eine Begehung der Halle mit dem Kommunalen Immobilien Service (KIS) gegeben, dem das Gelände zwischen Kurfürstenstraße und Behlertstraße gehört. Dabei sei „ein angedachter Verkauf“ nach dem Ende des aktuellen Vertrags im Winter 2009 im Gespräch gewesen. Interessentin soll nach PNN-Informationen Prinzessin Viola von Hohenzollern sein, die vor kurzem das angrenzende Palais Lichtenau gekauft hatte. Sie war gestern Abend nicht zu erreichen.

Eine andere Hoffnung für jugendliche Partygänger ist derweil gestorben. Wie gestern Stadtsprecherin Regina Thielemann den PNN bestätigte, habe für das ehemalige Getränkekombinat am Leipziger Dreieck zwar ein Bauantrag auf Umnutzung in eine Kunstwerkstatt samt Musikclub vorgelegen – jedoch sei dieser wegen fehlender Unterlagen nicht bearbeitet worden. „Wir haben die Betreiber mehrfach darauf hingewiesen“, so Thielemann. Im vergangenen Mai hatte es in der 1000 Quadratmeter großen Industrieanlage mittels einer Sondergenehmigung die erste und einzige Disko gegeben, zu der hunderte junge Potsdamer gekommen waren. In der Folge war angekündigt, nach Ausbauarbeiten ein regelmäßiges Programm anzubieten und einen Verein zu gründen. Offiziell wollte sich von den damaligen Betreibern gestern keiner äußern. Inoffiziell hieß es aber, die Auflagen der Stadt seien zu hoch gewesen. Gleichzeitig habe die Lobby für das neue Projekt gefehlt. Das Areal stehe wieder leer – mit allen vorgenommenen Ausbauten.

Die sinkende Zahl Jugendtreffs in der Innenstadt ist längst Thema der Stadtpolitik: Gestern Abend diskutierte der Jugendhilfeausschuss zum Thema – am Mittwochabend die Potsdamer Jungsozialisten (Jusos) auf einer Konferenz zur anstehenden Kommunalwahl. Dabei machte Potsdams SPD-Fraktionschef Mike Schubert nur wenig Hoffnung darauf, dass wie in früheren Zeiten neue Soziokultur- Räume im Zentrum entstehen können – schon wegen der Grundstückspreise. „Würde ich vor der Wahl Veranstaltungsraum versprechen, wäre das unehrlich“, so Schubert. Deswegen müsse sich auf den Erhalt bestehender Angebote konzentriert und neue Lösungen gefunden werden. Zurzeit bearbeitet die Verwaltung einen SPD-Antrag, inwiefern der Schulstandort Burgstraße zugleich für Kinder- und Jugendarbeit genutzt werden könnte.

Allerdings kann sich Lindenpark-Chef Dirk Harder als Träger des vor der Schließung stehenden S13 die Lösung Burgstraße nicht vorstellen – schon wegen der Senioren-Einrichtungen in der Nähe. „Da ist Ärger vorprogrammiert.“ Vielmehr empfehle er der Stadt, sich um einen Ankauf der nun leeren Ex-Brauerei am Brauhausberg zu bemühen, sagte Harder den PNN auf Nachfrage: „Dort wäre genug Platz für alle möglichen Projekte.“

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