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In Potsdam gibt es über 5300 Alleinerziehende. Immer häufiger beziehen sie auch Hartz IV.
© dpa

Potsdam: Situation von Alleinerziehenden verschlechtert sich

Der Anteil der alleinerziehenden Hartz-IV-Bezieher in Potsdam steigt. Ein Arbeitskreis "Alleinerziehend in Potsdam" ist geplant.

Potsdam - Die Potsdamer Gleichstellungsbeauftragte Martina Trauth-Koschnick schlägt Alarm. „Es scheint so, dass sich auch in der Landeshauptstadt die Situation der Alleinerziehenden verschlechtert“, teilte sie anlässlich des heutigen „Internationalen Tages zur Beseitigung der Armut“ mit.

Insgesamt gebe es in Potsdam 5326 Alleinerziehende, darunter 4806 Frauen und 520 Männer. Waren im Jahr 2011 noch 14,5 Prozent der Hartz-IV-Bezieher auch Alleinerziehende, lag ihr Anteil im vergangenen Jahr schon bei 15,8 Prozent. „Dieser Trend ist in ganz Deutschland zu sehen“, erklärte Trauth-Koschnick in einer Mitteilung der Stadt.

Ein-Eltern-Familien beziehen fünfmal häufiger Hartz IV

Trauth-Koschnick verwies auch auf eine Studie der Bertelsmann Stiftung aus dem Juli dieses Jahres, wonach sogenannte Ein-Eltern-Familien fünfmal häufiger im Hartz IV beziehen als Paar-Familien, obwohl mehr als drei Viertel der Alleinerziehenden über einen mittleren bis hohen Berufsabschluss verfügen. Oft müssten Ein-Eltern-Familien nur deshalb Leistungen beantragten, weil das andere Elternteil seiner Unterhaltspflicht nicht nachkomme. Demnach habe im vergangenen Jahr in Potsdam die Höhe des sogenannten Unterhaltsvorschusses bei rund 2,1 Millionen Euro gelegen. Mit diesem Vorschuss springt der Staat ein, wenn kein Kindesunterhalt gezahlt wird. Zu solchen Problemen wird nun am 8. Dezember ein Arbeitskreis „Alleinerziehend in Potsdam“ im Stadthaus gegründet. 

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