Potsdam rechnet mit Mehrkosten: Sechs Millionen Euro für Flüchtlinge
Die Stadt Potsdam rechnet angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen mit zusätzlichen Kosten. Bisher seien für das kommende Jahr sechs Millionen Euro im Haushalt eingeplant, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow jetzt auf PNN-Anfrage.
Die Stadt Potsdam rechnet angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen mit zusätzlichen Kosten. Bisher seien für das kommende Jahr sechs Millionen Euro im Haushalt eingeplant, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow jetzt auf PNN-Anfrage. „Allerdings gehen wir inzwischen von einer höheren Summe aus, sollte die Situation so bleiben.“ Auch für das laufende Jahr hatte die Stadt mit sechs Millionen gerechnet. Weitere zehn Millionen Euro für die Betreuung und Unterbringung der Flüchtlinge zahlen demnach der Bund und das Land. Im kommenden Jahr würden sich Bund und Land mit rund 14 Millionen Euro beteiligen, erläuterte der Stadtsprecher.
Angesichts der Kosten forderte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) bereits zuletzt bei der Einwohnerversammlung zum Thema Flüchtlinge in der Babelsberger Metropolishalle, Bund und Land müssten sich noch stärker an den Kosten beteiligen, sollten weiterhin derart viele Menschen nach Deutschland flüchten. Bisher habe die Stadt allerdings trotz der Kosten noch keine Projekte streichen müssen, betonte das Stadtoberhaupt. Ziel sei es auch weiterhin, keine Flüchtlinge in Sporthallen unterzubringen und alternative, möglichst dezentrale und kleinere Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen. In größeren Sammelunterkünften entstünden leichter Konflikte zwischen Asylbewerbern, begründete Jakobs. Die Stadt verspricht sich von der Verteilung über das gesamte Stadtgebiet auch eine größere Akzeptanz bei Bürgern und bessere Voraussetzungen für die Integration der Neuankömmlinge.
Die Landesregierung hatte die Zahl der aufzunehmenden Flüchtlinge erst in der vergangenen Woche noch einmal nach oben korrigiert: 2200 Flüchtlinge muss Potsdam dieses Jahr insgesamt aufnehmen – 600 mehr als zuletzt gedacht (PNN berichteten). Bisher sind bereits 1000 Menschen untergekommen. Für 2016 rechnet Jakobs mit 2000 Flüchtlingen. Das Stadtoberhaupt rief die Potsdamer auch dazu auf, den Neuankömmlingen mit Toleranz und Aufgeschlossenheit zu begegnen.
Jakobs verwies darauf, dass Potsdam bei der Integration mehr tut als vorgeschrieben. So erhalten Flüchtlinge unter anderem kostenlose Deutsch-Grundkurse, an denen in diesem Jahr schon 500 Menschen teilgenommen haben. Auch der Betreuungsschlüssel in den Unterkünften durch Sozialarbeiter liegt über den Landesvorgaben. Ebenso steht ein Budget von derzeit 150 000 Euro zur Verfügung, um die Integration zu fördern – etwa durch Willkommensfeste in den Stadtteilen. „Integration gelingt nur, wenn Begegnung ermöglicht wird“, so Jakobs.
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