Luftschiffhafen: Schwimmhalle wieder offen
Hunderte Sportler können zurückkehren zu ihren alten Trainingsgewohnheiten. In der kommenden Woche soll es dann mit der Sanierung der Leichtathletikhalle losgehen.“
Potsdam-West - Rund sechs Monate nach der aufgrund von Bauschäden notwendigen Schließung der Schwimmhalle am Luftschiffhafen ist die Sportstätte wieder in Betrieb. Nach Reparatur der maroden Teile der Dachkonstruktion übergab Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Mittwoch symbolisch dem Geschäftsführer der kommunalen Luftschiffhafen GmbH, Andreas Klemund, den Schlüssel für die Halle. „Damit ist ein unhaltbarer Zustand beendet“, sagte Jakobs.
Für Hunderte Sportler geht damit eine Zeit des Improvisierens zu Ende. Seit vergangenem Dezember pendelten Schwimmer, Triathleten, Paralympische Schwimmer und Moderne Fünfkämpfer zwischen Olympiastützpunkt und alternativen Sportstätten wie dem Brauhausberg-Bad oder der Schwimmhalle der Bundeswehr in Geltow. Auch Hunderte Breitensportler konnten nur eingeschränkt trainieren, was in Vereinen wie dem SC Potsdam oder dem OSC zu einer Austrittswelle vor allem älterer Mitglieder führte. „Diese müssen wir jetzt Schritt für Schritt zurückgewinnen“, sagte Lutz Henrich, Vorsitzender der Stadtsportbundes.
Jakobs dankte ausdrücklich den Sportlern für ihr Verständnis sowie der Bundeswehr und dem städtischen Bäderbetrieb für die Unterstützung. Auch Rüdiger Ziemer, Leiter der Sportschule, zeigte sich erleichtert, dass das Vertrauen, um das er bei Eltern und Schülern geworben und das er selbst wiederum der Stadt entgegengebracht hatte, letztlich nicht enttäuscht wurde. „Kein Schüler hat uns verlassen“, sagte er. Trotz der Einschränkungen und vorübergehender Imageeinbußen konnte die Schule dennoch interessierte Eltern künftiger Schüler von der Attraktivität des Standortes mit seinen kurzen Wegen überzeugen. Ein wertvoller Effekt aus den vergangenen Wochen, so Ziemer: „Bei Schülern und Sportlern ist die Wertschätzung für den Standort insgesamt gestiegen.“
Ein Eindruck, den auch Beate Popp teilt. „Die Kinder hatten keine Vorstellung, wie gut es ihnen hier geht und wie ideal der Standort ist“, sagte die Mutter einer 13-jährigen Schwimmerin. Sportlich sei das zurückliegende halbe Jahr indes schwierig gewesen. Die Leistungsentwicklung der Schwimmer habe unter den reduzierten Trainingsprogrammen durchaus gelitten. Sechs Stunden pro Woche Ausfall seien nicht zu kompensieren gewesen, sagte Popp. „Das hat die Motivation der Sportler schon beeinflusst, wenn sie merken, dass sie ihre Ziele oder auch die Vorgaben der Bundestrainer nicht erreichen.“
Als nächsten Schritt kündigte Jakobs für den 6. Juni den Beginn der Sanierungsarbeiten an der Leichtathletikhalle an. Auch diese war im Dezember aus Sicherheitsgründen geschlossen wurden, nachdem dringender Sanierungsbedarf am Dach festgestellt worden war, der offenbar auf mangelhaft ausgeführte Bauarbeiten im Jahr 2000 zurückgeht. Für die Arbeiten an beiden Hallen hatten die Stadtverordneten 4,9 Millionen Euro bewilligt. Laut Jakobs seien die Arbeiten an der Leichtathletikhalle noch mit einigen Unbekannten verbunden, doch er hoffe auf eine Eröffnung im November.
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