Unwetter in Brandenburg: Schweres Gewitter zog am Samstag über Potsdam
Die Prognose des Deutschen Wetterdienstes bewahrheitete sich: Blitze donnerten heftig, starker Regen und Hagel prasselten herunter. Trotzdem blieb es für die Feuerwehr zumindest in Potsdam ruhig, in ganz Brandenburg kam es zu rund 500 Einsätzen.
Potsdam - Wie vielerorts in Deutschland kam es am Samstag (13.06.2020) auch in Potsdam zu starken Gewittern. Am Nachmittag zwischen 17 und 18 Uhr zog eine Unwetterfront über die Brandenburger Landeshauptstadt - mit kräftig donnernden Blitzen, Starkregen und Hagel. Bis in den Abend hinein hielten sich der Regen, Blitze und Donner. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für Potsdam eine amtliche Warnung vor schweren Gewittern herausgegeben: Stufe drei von vier. Zunächst war sogar mit dem Extremfall (Stufe vier) gerechnet worden, doch diese Meldung wurde kurze Zeit später wieder aufgehoben.
Wie ein Sprecher der Feuerwehrleitstelle Nordwest mitteilte, mussten jedoch keine witterungsbedingten Einsätze in Potsdam gefahren werden (Stand: 19.15 Uhr). In den Leitkreisen Prignitz und Ostprignitz-Ruppin seien es rund 50 gewesen.
Eine erste Gewitterfront in der Region verschonte Potsdam noch am frühen Nachmittag. Es donnerte zwar, zu verzeichnen war allerdings nur ein kurzer Regenschauer. Um 15.09 Uhr hob der DWD die erste akute Warnung auf. Rund zwei Stunden später folgte eine weitere - und dieses Mal kam es auch zu den erwarteten Wetterkapriolen.
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Wasserschaden in Notruf-Leitstelle Eberswalde
„Es ist ein sehr großer Gewitterkomplex“, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes. „Es ist davon auszugehen, dass punktuell um die 40 Liter pro Quadratmeter in der Stunde gefallen sind.“ Dazu könne auch kleinkörniger Hagel kommen. In Münchehofe (Dahme-Spreewald) seien 30 Liter auf den Quadratmeter innerhalb von einer Stunde heruntergekommen. In Wittstock/Dosse seien es 27 Liter pro Quadratmeter gewesen.
In Brandenburger Landesgebiet fuhren die Feuerwehren zu zahlreiche Einsätzen aus, in den Leitstellen gingen viele Anrufe ein. Bis Sonntagmorgen musste die Feuerwehr rund 500 Mal ausrücken. Vor allem in den Kreisen Oberspreewald-Lausitz und Dahme-Spreewald stürzten Bäume bei starkem Regen und Sturm um, wie ein Sprecher der Regionalleitstelle in Cottbus sagte. Keller liefen voll. Menschen seien zunächst nicht verletzt worden. Nach Angaben eines Polizeisprechers gab es mehrere Verkehrsunfälle auf den Autobahnen 9, 10 und 115, die möglicherweise durch Starkregen ausgelöst worden waren.
Der Starkregen führte ausgerechnet in der regionalen Leitstelle für Notrufe in Eberswalde zu einem Wasserschaden. Dort lief nach Angaben des Landkreises Wasser in das Gebäude der Leitstelle für den Brand- und Katastrophenschutz sowie den Rettungsdienst der Landkreise Barnim, Oberhavel und Uckermark. Dabei kamen Pumpen zum Einsatz. Die Stelle sei aber immer für Notrufe erreichbar gewesen, hieß es.
In Berlin wurden zunächst keine größeren Schäden bekannt, wie die Feuerwehr mitteilte. Die Einsatzkräfte seien am Nachmittag zu einem überschwemmten Keller ausgerückt und vereinzelt wegen umgestürzter Bäume gerufen worden.
Gewitter bis Sonntagmorgen möglich
Bereits am Freitag hatte der DWD zum Teil schwere Gewitter für die Brandenburger Landeshauptstadt prognostiziert. Schuld daran sei die feuchtwarme Luft, die bis in die Nacht für Unwetter sorgen könnte.
Dabei sei lokal mit heftigem Starkregen mit Mengen von 25 bis 40 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde zu rechnen. Es könne örtlich sogar zu Sturmböen bis zu 100 Kilometer pro Stunde und Hagel mit Korngrößen um drei Zentimeter kommen. Wenn mehrere Gewitter zusammenwachsen, sei außerdem mehrstündiger Starkregen mit Mengen mit bis zu 50 Liter pro Quadratmeter möglich - allerdings ist diese Wahrscheinlichkeit laut Wetterdienst gering.
Gewarnt wurde für fast alle Brandenburger Landkreise und Berlin Am Sonntag soll sich die Lage wieder beruhigen. Das gewittrige Wetter mit sehr warmer Luft aus Richtung Polen könnte nach Ansicht des DWD-Experten bis zum Sonntag anhalten. Die Gefahr von Unwetter bleibe in der Nacht von Samstag auf Sonntag bestehen, sagte er. Es sei nicht auszuschließen, dass es auch noch ein extremes Unwettergebiet gebe. Ab Sonntag soll trockenere, aber noch warme Luft aus Nordosten in die Region kommen. mit dpa
Tobias Gutsche, Sarah Kugler, Oliver von Riegen
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