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Historisch. Torben Schmidtke durchbrach die Drei-Minuten-Schallmauer.
©  Gutsche

Paralympisches Schwimmen in Potsdam: Schmidtkes Gesetz

Der paralympische Schwimmer Torben Schmidtke hat auch im fünften Jahr nacheinander bei der internationalen deutschen Meisterschaft in Berlin einen Weltrekord aufgestellt. Allerdings freute sich der Potsdamer noch mehr über eine andere Leistung.

Wenn Torben Schmidtke bei der internationalen deutschen Meisterschaft in Berlin an den Start geht, dann verewigt er sich mit einem neuen Eintrag in der Weltrekordliste des paralympischen Schwimmsports. Das ist seit nunmehr fünf Jahren Gesetz. Bei den diesjährigen Titelkämpfen schlug der Athlet des SC Potsdam über 200 Meter Brust zu. Seine eigene Marke verbesserte er auf 2:59,93 Minuten und ist damit der erste Mensch, dem es in der Startklasse SB6 auf jener Distanz gelang, die Drei-Minuten-Schallmauer zu durchbrechen.

Allerdings habe sich Schmidtke über eine andere Leistung noch mehr gefreut, wie er sagt. Und das obwohl diese „nur“ die Steigerung seines deutschen Rekordes bedeutete. Über 100 Meter Brust schwamm er 1:22,73 Minute – 24 Hundertstelsekunden schneller als bei seiner bisherigen Bestzeit. „Die war schon fast zwei Jahre alt. Daher bin ich happy, dass ich sie jetzt endlich mal wieder geknackt habe“, erzählt der Potsdamer, für den die 100 Meter naturgemäß den höchsten Stellenwert haben. Schließlich sind sie – im Unterschied zur doppelt so langen Strecke – Teil des Paralympics-Programms. „Daher ist mein ganzes Training auf die 100 ausgerichtet.“

Auch André Lehmann schwimmt einen neuen Weltrekord

Bei der zurückliegenden deutschen Meisterschaft bekam Torben Schmidtke eine Bestätigung dafür, dass er sich mit seiner Trainingsarbeit auf einem guten Weg zu den im September stattfindenden Sommerspielen befindet. Dort wird der Silbermedaillengewinner von 2012 zu den Favoriten gehören. Ein Status, den er nun in Berlin untermauerte, denn mit seiner neuen persönlichen Bestzeit stellte er zudem auch eine Weltjahresbestleistung auf. „Das gibt noch mal ordentlich Ansporn für die anstehende heiße Vorbereitungsphase auf Rio.“ In diese startet auch SCP-Athletin Maike Naomi Schnittger, die ebenfalls sicher die Paralympics-Norm erfüllt hat. Weiteren Potsdamer Schwimmern gelang das nicht.

Dennoch untermauerte die SCP-Delegation im Rahmen der Titelkämpfe von Berlin, dass sie deutschlandweit zu den stärksten gehört. Zehnmal Gold, 18-mal Silber und 20-mal Bronze fischten Potsdams Aktive aus dem Wasser und belegten damit in der Gesamtwertung Platz zwei hinter dem PSC Berlin. Außerdem sprangen etliche starke Zeiten heraus. Zum Beispiel die nationalen Rekorde durch Gina Böttcher (100 Meter Rücken), Lucas Karle (50 und 100 Meter Brust) sowie André Lehmann (100 und 400 Meter Freistil). Und obendrein glänzte Lehmann über 200 Meter Rücken. Auf dieser nicht-paralympischen Distanz hat er es Torben Schmidtke gleichgetan und sich in die Weltrekordliste eingetragen. 

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