Niedriglohn bei Schlösserstiftung: Schlösserchef will Geld für Mindestlöhne
Generaldirektor Dorgerloh fordert eine Erhöhung der Zuschüsse von Berlin und Brandenburg. Sonst könne er das Schlösser-Personal nicht ordentlich bezahlen.
Potsdam - Sie arbeiten in Sanssouci und anderen königlichen Schlossparks in Brandenburg und Berlin, als Führer, Kassierer, Aufsichts- und Reinigungskräfte. Doch die bis zu sechshundert Mitarbeiter der Servicegesellschaft „Fridericus“ erhalten keinen gesetzlichen Mindestlohn, obwohl es sich um eine Tochterfirma der öffentlich-rechtlichen Preußischen Schlösserstiftung Berlin-Brandenburg handelt. Nachdem das vorige Woche bekannt wurde, drängt Brandenburgs rot-rote Regierungskoalition nun darauf, dass die Stiftung mehr zahlt, was am Montag Arbeitsminister Günter Baaske (SPD) bekräftigte. In beiden Ländern war über Vergabegesetze ein gesetzlicher Mindestlohn eingeführt worden, in Berlin von 8,50 Euro je Stunde, in Brandenburg von acht Euro. Generaldirektor Hartmut Dorgerloh zeigte sich am Montag dafür offen, gab aber den Ball an beide Länder zurück – und forderte dafür eine Erhöhung der Zuschüsse.
„Es ist ein Thema. Wir würden gerne, können es aber nicht“, sagte Dorgerloh gegenüber den PNN. „Ich hoffe, dass uns die Länder dann auch in die finanzielle Lage versetzen, das zu leisten.“ Die Stiftung habe ein starkes Interesse, da sie qualifiziertes Personal für sicherheitsrelevante Bereiche brauche und als Arbeitgeber attraktiv sein müsse. Den latenten Vorwurf, man zahle quasi Dumpinglöhne, wies der Generaldirektor strikt zurück. „Wir sind gesetzeskonform und tarifgerecht.“
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