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Das Pilotprojekt Gartenstadt Drewitz ist im vergangenen Jahr erfolgreich abgeschlossen worden. Jetzt will die Bauholding Pro Potsdam die sogenannte Rolle sanieren.
© Andreas Klaer

Pläne von Pro Potsdam: Schicke Platten und neue Wohnungen

Der Umbau von Drewitz zur Gartenstadt geht weiter. Und die Pro Potsdam setzt die Planung für das neue Stadtviertel Krampnitz trotz Klagen fort.

Potsdam - In den kommenden Monaten soll ein weiterer Teil der Gartenstadt Drewitz in Schuss gebracht werden. Wie die stadteigene Bauholding Pro Potsdam am Montag in Potsdam mitteilte, stehen für dieses Jahr unter anderem die Sanierung der sogenannten Rolle in Drewitz sowie der Heidesiedlung in Babelsberg im Mittelpunkt. Außerdem sollen die Freiflächen an der Haveluferpromenade fertiggestellt sowie die Ringerkolonnaden am Steubenplatz wieder aufgebaut werden.

Wann genau die Vorhaben der Stadtentwicklung umgesetzt sein werden, konnte Geschäftsführer Jörn-Michael Westphal bei der Vorstellung der Bilanzen noch nicht sagen. Vor allem in Drewitz lege sein Unternehmen aber Wert auf eine energetische Sanierung der Plattenbauten. Im vergangenen Jahr seien bereits 200 Wohnungen in dem Viertel instandgesetzt worden. Unter anderem sind dabei auch Wohnungen entstanden, die für größere Gruppen geeignet sind. Hier könnten künftig Wohngruppen aus dem sozialen Bereich für junge Mütter, Senioren oder betreutes Wohnen für Jugendliche untergebracht werden.

Trotz Klage gehen Planungen am neuen Stadtteil Krampnitz weiter

Auch die Planungen für den neuen Stadtteil Krampnitz auf einem ehemaligen Kasernengelände im Norden von Potsdam gehen trotz einer anhängigen Klage vor dem Oberlandesgericht (OLG) weiter. Die sogenannten Erschließungsplanungen werden laut Horst Müller-Zinsius noch in diesem Jahr fortgesetzt werden. Müller-Zinsius leitet mit Westphal und Bert Nicke das städtische Unternehmen.

So läuft derzeit eine Untersuchung über die benötigte Straßenanbindung an die Bundesstraße B2. Auch die nötige Streckenführung für die Straßenbahn wird bereits geplant. Außerdem will die Pro Potsdam noch in diesem Jahr festlegen, wo mögliche Gewerbeflächen auf dem Gelände entstehen sollen.

Die ehemalige Heeres-Reitschule Krampnitz war nach dem Zweiten Weltkrieg von der Sowjetarmee bis 1992 als Militärkaserne genutzt worden. Dort soll nun in den kommenden Jahren ein neues Wohnviertel für Tausende Menschen entstehen.

Allerdings könnte sich das Projekt wegen juristischer Auseinandersetzungen noch verzögern. Im Streit um den Rückkauf der Kasernen durch das Land rechnet die Pro Potsdam laut Müller-Zinsius im ersten Quartal 2015 mit einer Entscheidung des Oberlandesgerichts (OLG). Immerhin sei man derzeit noch im Plan. Geklagt hatte das Unternehmen TG Potsdam als ursprünglicher und später ins Zwielicht geratener Käufer der Krampnitz-Kasernen. Hintergrund ist die sogenannte Krampnitzer Immobilienaffäre im Sommer 2010. Als sie bekannt wurde, hatte das Finanzministerium den Rückkauf der Flächen eingeleitet. Die TG will nun feststellen lassen, dass ihre Kaufverträge weiter gültig sind.

Pro Potsdam will 1000 Wohnungen bauen

Weitere Projekte in diesem Jahr sind unter anderem die Erweiterung der Uferwege an der Havel, die Schaffung von Freiflächen an der Uferpromenade, die Sanierung der Heidesiedlung in Babelsberg in den kommenden drei Jahren sowie wie berichtet der Wiederaufbau der Ringerkolonnaden am Steubenplatz.

Auch der Wohnungsneubau soll fortgeführt werden. Das Unternehmen hatte 2011 zugesagt, bis 2019 insgesamt 1000 Wohnungen in Potsdam neu zu errichten. Dafür sollen insgesamt rund 160 Millionen Euro investiert werden. Pro Potsdam-Chef Müller-Zinsius zufolge werden davon bis Jahresende 500 bezugsfertig sein.

Allein im vergangenen Jahr sei mit dem Bau von 200 neuen Wohnungen begonnen worden. „Das war unser bisher ambitioniertestes Jahr“, sagte Müller-Zinsius. Westphal wies darauf hin, dass die Pro Potsdam die weitaus meisten Wohnungen für eine Nettokaltmiete von rund sechs Euro pro Quadratmeter anbiete. „Wir sind diejenigen, die die Mietpreise nach unten drücken“, betonte er. Lediglich bei den Neubauten betrage der Mietpreis im Schnitt 8,97 Euro pro Quadratmeter. Das Unternehmen bietet jungen Menschen, Senioren und Familien mit Kindern Sonderkonditionen bei Mietwohnungen.


Pro Potsdam zieht eine Bilanz des vergangenen Jahres: Lesen Sie den Hintergrund hier.

Stefan Engelbrecht

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