Potsdam: Schatzsuche in Serbien
Studio Babelsberg bereitet neues Actiondrama „The Lake“ vor. Drehstart für Fallada-Verfilmung in Berlin
Babelsberg/Berlin - Action für Studio Babelsberg: In den Traditionsfilmstudios haben nach PNN-Informationen die Vorbereitungen für den Film „The Lake“ begonnen. Für das Actiondrama sollen im April unter anderem der Oscarpreisträger J. K. Simmons („Whiplash“) und Sullivan Stapleton („300: Rise of an Empire“) vor der Kamera stehen. Regie führt laut US-Branchenmedien der US-Amerikaner Steven Quale, Produzent ist der Franzose Luc Besson („Das fünfte Element“) mit seiner Firma EuropaCorp. Erzählt wird die Geschichte einer US-Truppe, die während des Krieges in Serbien auf der Suche nach einem legendären Schatz in einem See ist.
Studio-Babelsberg-Sprecher Eike Wolf wollte das Projekt am gestrigen Freitag auf PNN-Anfrage weder bestätigen noch dementieren. Das Unternehmen ist als Dienstleister für große internationale Produktionen stets auf äußerste Diskretion bedacht.
Nach PNN-Informationen sollen sowohl die Studioaufnahmen als auch Unterwasser-Aufnahmen in Babelsberg entstehen. Gedreht wird aber unter anderem auch an Originalschauplätzen in Kroatien. Studio Babelsberg hatte eigens für solche Actionfilme vor fünf Jahren einen 500 000 Liter fassenden beheizbaren Wassertank – elf mal zwölf Meter bei vier Metern Tiefe – mit Greenscreen angeschafft. Darin war bereits Liam Neeson für den Thriller „Unknown Identity“ abgetaucht.
Mit „The Lake“ hat Studio Babelsberg die dritte internationale Produktion in diesem Jahr gewinnen können. Wie berichtet werden auch die Superhelden der Comic-Verfilmung „Captain America“ in Potsdam erwartet, hier soll für den dritten Teil des Blockbuster-Reihe gedreht werden – offiziell bestätigen wollte man das beim Studio Babelsberg bislang noch nicht. Bereits gedreht wird momentan für die Babelsberg-Produktion „Eddie the Eagle“ mit Hugh Jackman. Der Film erzählt die wahre Geschichte des britischen Kult-Skispringers Michael Edwards, der sich trotz magerer sportlicher Leistung für die Olympischen Spiele 1988 qualifizieren konnte und dort zum Publikumsliebling wurde. Babelsberg ist zudem in Gesprächen über eine Beteiligung am Western „Brimstone“ mit Mia Wasikowska und Teenie-Schwarm Robert Pattinson.
Drehstart war am Freitag vergangener Woche auch für den Babelsberger X-Filme-Produzenten Stefan Arndt: Für die erste englischsprachige Verfilmung von Hans Falladas Roman „Jeder stirbt für sich allein“ fiel in Berlin die erste Klappe, wie X Filme mitteilte. In den Hauptrollen stehen Emma Thompson („Eine zauberhafte Nanny“), Brendan Gleeson („Brügge sehen und sterben?“) und Daniel Brühl („Rush“) vor der Kamera. Erzählt wird die Geschichte eines unauffälligen Arbeiterpaares in Berlin, das sich nach dem Tod ihres einzigen Sohnes in der Widerstandsbewegung gegen Hitler engagiert und ins Visier eines Gestapo-Kommissars – gespielt von Daniel Brühl – gerät.
Falladas 1947 erschienener Roman wurde 2009 unter dem Titel „Alone in Berlin“ erstmals ins Englische übersetzt und war überraschend zum Bestseller geworden. Das Drehbuch schrieb Achim von Borries („Was nützt die Liebe in Gedanken“), Regie führt der Schweizer Vincent Perez, als Produzent hat Stefan Arndt seinen X-Filme-Kollegen Uwe Schott sowie James Schamus („Brokeback Mountain“) und Marco Pacchioni an der Seite.
Große Teile des Films sollen im April und Mai im sächsischen Görlitz entstehen. Dort waren Anfang März 500 Komparsen gesucht worden, die Filmfans standen beim Casting Schlange – sie müssen sich später für den Dreh einen zeittypischen Haarschnitt verpassen lassen. Wann der Film in die Kinos kommt, steht noch nicht fest. Der Babelsberger X-Filme-Mitgründer Arndt ist seit dieser Woche mit „Tod den Hippies!! Es lebe der Punk“ in den Kinos. Jana Haase
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