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Doppelpack. Das Grace-Satellitentandem kreiste seit 2002 um die Erde.
© GFZ

Auf den Spuren des Klimawandels: Satellitentandem des Potsdamer GFZ leistet gute Arbeit

Die Satellitenmission "Grace-Follow On" scheint erfolgreich zu verlaufen. Zumindest lassen die ersten Schwerefeldkarten der neuen GFZ-Satelliten darauf schließen.

Potsdam - Das Deutsche Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) hat ein erstes positives Fazit der Satellitenmission „Grace-Follow On“ gezogen. Nun, da die ersten Schwerefeldkarten der 2018 gestarteten Mission vorliegen, lasse sich sagen, dass das Vorhaben die Aufgaben ihres Vorgängers „Grace“ erfolgreich fortsetze, so ein GFZ-Sprecher. Das Satellitentandem des GFZ und der NASA vermisst kontinuierlich das Schwerefeld der Erde. „Die Daten von ,Grace’ und ,Grace-Fo’ sind von außerordentlichem Stellenwert für das Verständnis der Auswirkungen des Klimawandels“, sagte Reinhard Hüttl, wissenschaftlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des GFZ.

Demnach würden sich in den neuen Daten auch die Dürremonate des Jahres 2018 sehr deutlich abbilden: Zentraleuropa und hier insbesondere Deutschland waren von der Austrocknung der Böden betroffen. „Die Folgen sind in diesem Jahr immer noch spürbar: Viele Wälder in Deutschland stehen unter Trockenstress, Käferkalamitäten haben Forste befallen“, so GFZ-Direktor Hüttl. „Hier zeigen sich die Bedeutung von Grundlagenforschung und deren rasche Überführung in die Anwendung ganz klar“, sagte Hüttl.

Nach den Ergebnissen der „Grace“-Mission habe sich die Breite der Anwendungen gezeigt: Grundwasserausbeutung in Kalifornien lasse sich ebenso nachweisen wie Fluten im Amazonas-Einzugsgebiet. „Eine kurzfristige Verlangsamung des Meeresspiegelanstiegs ließ sich nach Auswertung der Schwerefelder auf verheerende Fluten in Australien zurückführen“, erklärt Hüttl. Dort war nach extremen Regenfällen Wasser für einige Monate an Land gebunden, bevor es wieder in die Ozeane gelangte.

Die beiden Satelliten von „Grace-Fo“ umkreisen seit Ende Mai 2018 die Erde. Ihr Abstand zueinander in rund 490 Kilometern Höhe beträgt 220 Kilometer. Da sie unablässig hintereinander herjagen, haben die Forscher sie auch intern - wie auf der ersten Mission - Tom & Jerry benannt. Aus winzigen Abstandsänderungen der beiden Satelliten, die oft kleiner sind als der Durchmesser eines Haares, lassen sich Rückschlüsse auf das Schwerefeld der überflogenen Gebiete ziehen. Da die Verlagerung großer Massen zu Änderungen des Schwerefelds führt, lässt sich aus den Grace-Daten beispielsweise auch entnehmen, dass jedes Jahr mehr als 280 Milliarden Tonnen an Wasser aus Grönland ins Meer abfließen. Diese Eisschmelze lasse den Meeresspiegel zusätzlich zur thermischen Ausdehnung der Ozeane steigen, so die Forscher.

„Wir sind gespannt auf die weiteren Daten“, so der leitende Forscher Frank Flechtner.

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