Verkehr in Potsdam: Sanierung an der Nutheschnellstraße dauert ein halbes Jahr
An der Nuthestraße muss eine 250 Meter lange Böschung saniert werden. Die Arbeiten werden umfangreicher als geplant - Autofahrer müssen Geduld mitbringen.
Potsdams Autofahrer müssen sich ab dem Sommer wohl in Geduld üben: Sanierungsarbeiten an einer Böschung der Nuthestraße werden weitaus umfangreicher als bisher angenommen. Bis zu einem halben Jahr lang soll an Potsdams meistbefahrener Straße gebaut werden. Dabei wird die gesamte Fahrbahn Richtung Innenstadt gesperrt und eine behelfsmäßige Rampe errichtet. Los geht es im Juli. Vor dem Jahresende soll alles fertig sein.
Die Fahrbahn hat sich teilweise abgesenkt
Die Pläne des Landesbetriebs Straßenwesen wurden am Dienstagabend von Potsdams Straßenbauchef Norbert Praetzel im Bauausschuss vorgestellt. Ursache sind Schäden an einer 250 Meter langen Böschung auf der Nordseite der Nuthestraße zwischen Neuendorfer Anger und Friedrich-Engels-Straße. Wie Praetzel erläuterte, sei die Böschung zu steil, so dass es Erosionsschäden gegeben habe. Diese seien so schwer, dass sich die Fahrbahn teilweise abgesenkt hat. Bereits vor fast einem Jahr war deshalb die Geschwindigkeit in diesem Bereich auf 50 Kilometer pro Stunde herabgesetzt und der Seitenstreifen gesperrt worden. Um weitere Setzungen und Absenkungen zu vermeiden, wurde die Ausfädelspur zur Friedrich-List-Straße mit Betonsperren verkürzt.
Nun muss die Böschung komplett neu aufgebaut werden, hieß es, und zwar bis zur Mitte der stadteinwärtigen Richtungsfahrbahn. Sie soll einen terrassensartigen Querschnitt bekommen, so dass Regenwasser langsamer abfließt. Außerdem sollen stabilisierende Elemente der Böschung künftig zusätzlichen Halt geben. Die Arbeiten dafür sind so umfangreich, dass die gesamte Fahrbahn in Richtung Humboldtbrücke gesperrt werden muss.
60.000 Fahrzeuge täglich auf Nuthestraße unterwegs
Praetzel erläuterte am Dienstag auch, wie verhindert werden soll, dass der Verkehr auf der an dieser Stelle an Werktagen von etwa 60.000 Fahrzeugen genutzten Schnellstraße nicht zusammenbricht: Der Verkehr stadteinwärts wird komplett auf die Gegenfahrbahn verlagert. So bleiben zwei Fahrspuren in dieser Richtung erhalten. Für den Verkehr stadtauswärts wird an der Friedrich-Engels-Straße eine provisorische Rampe errichtet. Diese soll auf die langgezogene Auffahrt führen, die von der Friedrich-Engels-Straße aus mehrere Hundert Meter parallel zur eigentlichen Nuthestraße verläuft.
Die ersten Vorboten der Baustelle sind bereits zu sehen. Im Februar wurden auf beiden Seiten der Nuthestraße zahlreiche Bäume gefällt und Sträucher entfernt, um das Baufeld frei zu machen. Erste Vorarbeiten für die Böschungssanierung beginnen bereits im Juni, wie Frank Schmidt vom Landesbetrieb Straßenwesen auf PNN-Nachfrage mitteilte. Davon werden die Autofahrer allerdings noch nichts bemerken. Im Juli sollen dann die Überfahrten zwischen den Richtungsfahrbahnen hergestellt und die Rampe gebaut werden. Anschließend wird mit der eigentlichen Sanierung begonnen, hieß es. Die Kosten für die Sanierung trägt der Landesbetrieb. Man gehe von rund einer Million Euro aus, sagte Schmidt.
Über die genauen Termine will der Landesbetrieb rechtzeitig vor Baubeginn gesondert informieren. Ziel sei es, die Sanierung Ende Oktober abzuschließen, auf jeden Fall aber vor Jahresende. Klar ist allerdings bereits, dass ein Großteil der Bauzeit in die Sommerferien fällt – was den Vorteil hat, dass dann insgesamt etwas weniger Verkehr auf den Straßen herrscht. Doch damit überschneidet sich die Baustelle auch mit der im gleichen Zeitraum vorgesehenen Vollsperrung der Nedlitzer Straße. Diese ist nötig, weil derzeit im Bornstedter Feld die Tramstrecke von der Viereckremise zum Campus Jungfernsee verlängert wird. Während der Gleisbauarbeiten wird die Straße für Autos dicht gemacht. Dann sind im Norden und im Süden die jeweils wichtigsten Ausfallstraßen von Baustellen betroffen.
Hochstraßenbrücke soll neu gebaut werden
Die Bauarbeiten in diesem Jahr sind dabei nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was in den nächsten Jahren folgt: Die Hochstraßenbrücke über die Friedrich-List-Straße soll nämlich zwischen 2019 und 2021 neu gebaut werden. Fast parallel soll der Neubau der Brücke über den Neuendorfer Anger in den Jahren 2020 und 2021 erfolgen. Damit wird eine der wichtigsten Potsdamer Verkehrswege für zwei bis drei Jahre zum Engpass. Die Kosten für die geplanten Arbeiten sind erheblich. Für die Hochstraßenbrücke geht der Landesbetrieb von rund 20 Millionen Euro aus, für den Übergang über den Neuendorfer Anger von 3,65 Millionen Euro.
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